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erall gut angeschrieben, aber bei mir ist das anders, wenn ich noch eine Rektoratsstrafe bekomme, dann heisst's: fort mit dir. Ich sehe auch gar nicht ein, warum gerade ich aufgeschrieben werden sollte, der Pfaeffling hat ebensogut geworfen wie ich." Ahnungslos und mit dem besten Gewissen sass am naechsten Abend unser Wilhelm an seiner lateinischen Aufgabe. Vielleicht war er ein wenig zerstreuter als sonst, denn er hatte sich heute bemueht, seinen Frieder, mit der Harmonika in der Hand, abzuzeichnen, und da war Frieders Gesicht so ausgefallen, dass allen davor graute. Nun musste er unwillkuerlich auf seinem Fliessblatt Studien machen ueber des kleinen Bruders gutmuetiges Gesichtchen, das sich ueber die biblische Geschichte beugte, die vor ihm lag. Dazu kam, dass die Mutter und Elschen nicht am Stricken und Flicken sassen, wie sonst, sondern Zwetschgen und Birnenschnitze zurichteten zu dem Schnitzbrot, das alle Jahre vor Weihnachten gebacken wurde. So waren Wilhelms Gedanken heute zwischen Weihnachten und Latein geteilt; er achtete gar nicht darauf, dass Herr Pfaeffling eintrat und gerade hinter seinen Stuhl kam. "Du, Wilhelm, sieh mich einmal an!" sagte er. Der wandte sich, sah ueberrascht auf und begegnete einem scharfen, durchdringenden Blick. "Was ist's, Vater?" fragte er. "Das frage ich dich," sagte Herr Pfaeffling, "ein Polizeidiener war da und hat dich vorgeladen, fuer morgen, auf die Polizei. Was hast du angestellt?" "Gar nichts," rief Wilhelm und dann, nach einem Augenblick: "es kann doch nicht sein, weil wir gestern beim Schneeballen einen Herrn getroffen haben, der gerade so ungeschickt daher gekommen ist?" "Der Herr wird wohl nicht ungeschickt gekommen sein, sondern ihr werdet ungeschickt geworfen haben. Koennt ihr nicht aufpassen?" rief Herr Pfaeffling, und bei dieser Frage kam Wilhelms Kopf auch so ungeschickt an des Vaters Hand, dass es klatschte. "Aber, Wilhelm," rief die Mutter und schob ihr Weihnachtsgeschaeft beiseite, "warum hast du dich denn wieder nicht entschuldigt?" Aber auf diesen Vorwurf versicherte Wilhelm so eifrig, er habe darin sein Moeglichstes getan, dass man ihm glauben musste. Die ganze Geschwisterschar fing nun an, aufzubegehren ueber den unguten Mann, der trotzdem auf der Polizei geklagt habe, bis die Mutter sie zur Ruhe wies; sie wollte noch genau hoeren, wie die Sache sich zugetragen, und woher man seinen Namen gewusst habe. Das letztere konnte aber Wilhelm nicht erklaer
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