und Aengsten,
mit Sorgen und Jammer kam bald genug, ihr Glueck zu stoeren.
Zweites Kapitel.
Es war eine stille Sommernacht zu Ende August, der Forsthof lag
friedlich, Mensch und Tiere hatten sich zur Ruhe begeben. Der Foerster
allein war noch auf; die Zeitungen, die er diesen Abend erhalten hatte,
lagen vor ihm. Sie sagten ihm, wie nahe die Gefahr eines feindlichen
Einbruchs fuer das Grenzland war. Auch einen amtlichen Brief hatte er von
seiner vorgesetzten Behoerde erhalten, den Befehl, zunaechst noch auf
seiner Stelle zu verharren.
"Zunaechst;" demnach konnte in Baelde die Anweisung kommen, den Forsthof
zu verlassen. Darauf wollte er alles vorbereiten. Er ordnete Papiere und
Wertsachen, um im Notfall alles Wichtige rasch bei der Hand zu haben,
und dann schrieb er an seine Mutter. Sie stand ihm sehr nahe, hatte
jedes Jahr in der Zeit seiner Vereinsamung die weite Reise von
Sueddeutschland unternommen, um nach ihm und seinem mutterlosen Kleinen
zu sehen. Bei ihr fragte er an, ob Frau und Kinder Zuflucht finden
koennten, wenn sie die Heimat verlassen muessten und er selbst sich dem
Vaterland zur Verfuegung stellen wuerde. Er hatte einst gedient und es war
ihm selbstverstaendlich, dass er an dem grossen Kampf Teil nehmen wuerde,
sobald ihn sein Amt im Forsthaus nicht mehr zurueck hielt.
So sass er heute bis spaet in die Nacht hinein am Schreibtisch, waehrend
seine Frau sorglos schlief. Er hatte ihr nichts mitgeteilt von seinen
Vorbereitungen. Sie kam ihm so jung und zart vor, besass nicht die starke
Natur, die er selbst von seiner Mutter geerbt hatte, schien so recht fuer
Glueck und Sonnenschein geschaffen. Wie sie mit Schwerem zurecht kaeme,
wie sie Leid und Entbehrungen ertragen wuerde, konnte er sich nicht
vorstellen. So wollte er ihr keine Last auflegen, so lange er allein sie
tragen konnte.
Mitternacht war es geworden, aber nun lagen auch alle Briefe und
Papiere geordnet und ueberschrieben vor ihm. Er hatte getan was geschehen
konnte und griff nun nach dem Neuen Testament; denn es trieb ihn, eines
von den Jesusworten zu lesen, die ihm oft schon Kraft gegeben hatten.
"Nicht mein sondern dein Wille geschehe." Er versenkte sich in die
Erzaehlung vom Kampf Jesu in Gethsemane.
Ploetzlich wurde die Stille des Forsthofes gestoert durch das Bellen des
Hofhunds. Stegemann horchte auf, hoerte nichts, was den Hund beunruhigt
haben konnte. Aber das Bellen wurde lauter und auch die andern Hunde
taten mit. St
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