neck offenbar sein musste, ihr
Herz schenkte; er konnte ihr verzeihen, obgleich es ihm das Herz brechen
wollte, dass sie mit ihm ein so grundfalsches Spiel gespielt hatte; er
konnte es der schwachen weiblichen Natur beimessen, dass sie sich, als
der alte Liebhaber nahte, so ungeheure Bloessen gab,--er konnte dies
alles verzeihen. Dass sie aber auch jetzt noch ihr Spiel fortspielen
wollte, dass sie Zweien auf einmal gehoeren wollte, nein, das ging ueber
seine Begriffe. Er musste, seine Natur mochte sich dagegen straeuben,
wie sie wollte, es war ihm, als muesse er sie verachten. Aber sie hatte
recht, obgleich in einem andern Sinn. Seine Ehre forderte es, dass er
nicht dasass wie ein armer Suender, ueber welchen der Stab gebrochen
wurde. Wenn auch besiegt, durfte er nicht traurig aussehen. Er wollte,
er _musste_ lustig sein, und sollte sein Herz dabei aus allen Wunden
bluten.
Der Hohn gegen die ganze Welt, der in der Brust des Tiefgekraenkten
aufstieg, gab ihm Kraft dazu. Eine Lustigkeit bemaechtigte sich seiner,
die er seit Jahren nicht gekannt hatte. Er riss das Gespraech an sich, er
strahlte von Witz und Leben, dass alle weiblichen Herzen dem herrlichen
Mann, dem schoenen, witzigen Grafen zuflogen. Allen galt sein Gespraech;
sein feuriges Auge schien jeder Dame etwas Schoenes sagen zu wollen,
ausschliessend aber galt es der Graefin. Er wusste selbst nicht, was ihn
antrieb, ihr so sehr als moeglich den Hof zu machen; aber es war ein
dunkles Gefuehl in ihm, als muesse es Ida recht tief verletzen, wenn er
die Graefin so sehr auszeichne, wenn er alle Damen fuer sich gewinnen
wollte und ihr, ihr allein keinen Blick, kein Laecheln goennte, nicht
einmal zu hoeren schien, wenn sie hie und da ein Woertchen mit
einschluepfen lassen wollte.
Und in der Tat erreichte er seinen Zweck voll--kommen; er hatte es
getroffen, tief bis ins innerste Leben getroffen, dieses treue Herz, das
nur fuer ihn, mit dem Feuer der ersten jungfraeulichen Liebe nur fuer ihn
schlug! Ihr Blick hing an seinen Lippen; sie freute sich anfangs, dass
er so froehlich sei, sie glaubte nicht anders, als die paar Woertchen
die sie ihm zufluesterte, haben ihn aus seiner finstern Laune
hervorgezaubert; ihr kleines Herzchen triumphierte. Als sie aber sah,
wie er sich an alle wandte, nur an sie nicht, wie auch nicht ein Blick
der Freundin galt, wie er nur fuer die Aarstein zu leben schien, als
sie seinen schneidenden Hohn, die grelle Lustigkeit, den schillernden
Wi
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