s oder acht der zaertlichsten Liebschaften zumal haben konnte und
jede die Betrogene war. So hatte also die beleidigte Dame dem
naseweisen Backfisch, der sich erdreistet hatte, in ihrer Gegenwart
Grafen in sich verliebt zu machen, zwei Liebhaber auf einmal
weggeputzt. "Da kann man sehen," sagte sie zu sich, "was die Routine
macht. Das armselige Ding ist kaum sechzehn Jahre gewesen, ich habe
sie noch in den Windeln gesehen, und sie will sich mir gleichstellen!
Aber das Affengesicht hat jetzt seinen Lohn, man hat dem unreifen Ding
den Mund sauber abgewischt, hat ihr die verliebten Aeugelein ausgeputzt,
dass sie sieht, dass in der ganzen Welt vierundzwanzig vor sechzehn
kommt."
Aber auch der alte Brktzwisl, die gute ehrliche Seele, hatte das Ding so
ein wenig gemerkt. Als sie damals mit einander aus der Kirche gekommen
waren--seitdem hatte der schreckliche Wahnsinn seinen Herrn kein einziges
Mal mehr befallen--damals hatte er sich ein Herz gefasst und zu dem
Grafen gesagt: "Wie doch das Fraeulein so huebsch, so tausenddonnernett
aussah am Altar. _Bassa manelka_, wie muesste sie erst aussehen bei Tag
und als Braeutchen--!" Dem Grafen schien der Gedanke nicht uebel
einzuleuchten; denn er hatte zufrieden gelaechelt und gesagt: "Nun, was
nicht ist, kann noch werden." Er aber hatte sich folgenden Tages gleich
hingesetzt und an den alten Herrn Grafen geschrieben: "So und so, und
dem gnaedigen Fraeulein und sonst auf Gottes weitem Erdboden niemand ist
man die Rettung meines Herrn schuldig. Es kann aber auch in sechs
Herrenlaendern kein solches Wunderkind mehr geben. Die selige Komtesse
war doch auch nicht, mit Respekt zu vermelden, aus Bohnenstroh; aber,
Gott weiss, sie reichte dem schoenen Fraeulein das Wasser nicht. Und
vornehm sieht sie aus, als waere sie allerwenigstens ein Stueck von
einer Prinzess. Der junge Herr ist aber auch rein in sie verschossen,
und ich meine, dass es nicht menschenmoeglich gewesen waere, ihn zu
kurieren, ausser durch so grosse Inbrunst und Liebhaberei. Das hat ja
auch schon der deutsche Doktor prophezeit, wie ich Euer Exzellenz,
meinem gnaedigsten Herrn Grafen, vermeldet habe."
So lautete die Freuden-Epistel an den alten Onkel, worin die Errettung
vom Wahnsinn gemeldet werde. Die Freude wollte dem alten Diener beinahe
die Herzkammertuere zersprengen, bis er die Buchstaben alle aufs Papier
gemalt hatte. Bisher hatte er allwoechentlich Bericht erstatten muessen.
Da hatte es denn aus Italien, Frankre
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