unseres Fahrzeugs ueber
den *Trageplatz* am Pimichin erforderlich war; wir benuetzten diese Zeit
nicht allein, um uns in der Gegend umzusehen, sondern auch um uns von
einem Uebel zu befreien, an dem wir seit zwei Tagen litten. Wir hatten
sehr starkes Jucken in den Fingergelenken und auf dem Handruecken. Der
Missionaer sagte uns, das seyen _aradores_ (Ackerer), die sich in die Haut
gegraben. Mit der Loupe sahen wir nur Streifen, parallele weisslichte
Furchen. Wegen der Form dieser Furchen heisst das Insekt der *Ackerer*. Man
liess eine Mulattin kommen, die sich ruehmte, all die kleinen Thiere, welche
sich in die Haut des Menschen graben, die *Nigua*, den *Nuche*, die *Coya*
und den *Ackerer*, aus dem Fundament zu kennen; es war die _'Curandera'_,
der Dorfarzt. Sie versprach uns die Insekten, die uns so schreckliches
Jucken verursachten, eines um das andere herauszuholen. Sie erhitzte an
der Lampe die Spitze eines kleinen Splitters sehr harten Holzes und bohrte
damit in den Furchen, die auf der Haut sichtbar waren. Nach langem Suchen
verkuendete sie mit dem pedantischen Ernst, der den Farbigen eigen ist, da
sey bereits ein Arador. Ich sah einen kleinen runden Sack, der mir das Ei
einer Milbe schien. Wenn die Mulattin einmal drei, vier solche Aradores
heraus haette, sollte ich mich erleichtert fuehlen. Da ich an beiden Haenden
die Haut voll Acariden hatte, ging mir die Geduld ueber der Operation aus,
die bereits bis tief in die Nacht gedauert hatte. Am andern Tag heilte uns
ein Indianer aus Javita radical und ueberraschend schnell. Er brachte uns
einen Zweig von einem Strauch, genannt *Uzao*, mit kleinen, denen der
Cassia aehnlichen, stark lederartigen, glaenzenden Blaettern. Er machte von
der Rinde einen kalten Aufguss, der blaeulich aussah und wie Suessholz
(_Glycyrrhiza_) schmeckte und geschlagen starken Schaum gab. Auf einfaches
Waschen mit dem Uzaowasser hoerte das Jucken von den Aradores auf. Wir
konnten vom Uzao weder Bluethe noch Frucht auftreiben. Der Strauch scheint
der Familie der Schotengewaechse anzugehoeren, deren chemische Eigenschaften
so auffallend ungleichartig sind. Der Schmerz, den wir auszustehen gehabt,
hatte uns so aengstlich gemacht, dass wir bis San Carlos immer ein paar
Uzaozweige im Canoe mitfuehrten; der Strauch waechst am Pimichin in Menge.
Warum hat man kein Mittel gegen das Jucken entdeckt, das von den Stichen
der Zancudos herruehrt, wie man eines gegen das Jucken hat, das die
_Aradores_ oder mi
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