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e einander zunaechst hausen, gaenzlich verschiedene Sprachen sprechen. Auf offenen Ebenen oder in Laendern mit Grasfluren halten sich die Voelkerschaften gerne nach der Stammverwandtschaft, nach der Aehnlichkeit der Gebraeuche und Mundarten zusammen. Auf dem tartarischen Hochland wie in Nordamerika sah man grosse Voelkerfamilien in mehreren Marschcolonnen ueber schwach bewaldete, leicht zugaengliche Laender fortziehen. Der Art waren die Zuege der toltekischen und aztekischen Race ueber die Hochebenen von Mexiko vom sechsten bis zum eilften Jahrhundert unserer Zeitrechnung; der Art war vermuthlich auch die Voelkerstroemung, in der sich die kleinen Staemme in Canada, die Mengwe (Irokesen) oder fuenf Nationen, die Algonkins oder Lenni-Lenapes, die Chikesaws und die Muskohgees vereinigten. Da aber der unermessliche Landstrich zwischen dem Aequator und dem achten Breitengrad nur Ein Wald ist, so zerstreuten sich darin die Horden, indem sie den Flussverzweigungen nachzogen, und die Beschaffenheit des Bodens noethigte sie mehr oder weniger Ackerbauer zu werden. So wirr ist das Labyrinth der Fluesse, dass die Familien sich niederliessen, ohne zu wissen, welche Menschenart zunaechst neben ihnen wohnte. In spanisch Guyana trennt zuweilen ein Berg, ein eine halbe Meile breiter Forst Horden, die zwei Tage zu Wasser fahren muessten, um zusammenzukommen. So wirken denn in offenen oder in der Cultur schon vorgeschrittenen Laendern Flussverbindungen maechtig auf Verschmelzung der Sprachen, der Sitten und der politischen Einrichtungen; dagegen in den undurchdringlichen Waeldern des heissen Landstrichs, wie im rohen Urzustand unseres Geschlechts, zerschlagen sie grosse Voelker in Bruchstuecke, lassen sie Dialekte zu Sprachen werden, die wie grundverschieden aussehen, naehren sie das Misstrauen und den Hass unter den Voelkern. Zwischen dem Caura und dem Padamo traegt Alles den Stempel der Zwietracht und der Schwaeche. Die Menschen fliehen einander, weil sie einander nicht verstehen; sie hassen sich, weil sie einander fuerchten. Betrachtet man dieses wilde Gebiet Amerikas mit Aufmerksamkeit, so glaubt man sich in die Urzeit versetzt, wo die Erde sich allmaehlig bevoelkerte; man meint die fruehesten gesellschaftlichen Bildungen vor seinen Augen entstehen zu sehen. In der alten Welt sehen wir, wie das Hirtenleben die Jaegervoelker zum Leben des Ackerbauers erzieht. In der neuen sehen wir uns vergeblich nach dieser allmaehligen Culturentwicklu
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