Quellen des Orinoco allmaehlich nach Westen
rueckt. Er entstand auf dem Ostabhang der Anden und setzte sich zuerst, wie
ich spaeter nachweisen werde, im Suedwesten vom Rio Negro fest. Der tapfere
PHILIPP DE URRE ging, um die grosse Stadt Manoa zu entdecken, ueber den
Guaviare. Noch jetzt erzaehlen die Indianer in San Jose de Maravitanos,
"fahre man vierzehn Tage lang auf dem Guape oder Uaupe nach Nordost, so
komme man zu einer beruehmten *Laguna de Oro*, die von Bergen umgeben und
so gross sey, dass man das Ufer gegenueber nicht sehen koenne. Ein wildes
Volk, die Guanes, leide nicht, dass man im Sandboden um den See Gold
sammle." Pater ACUNA setzt den See Manoa oder Yenefiti zwischen den Japura
und den Rio Negro. Manaos-Indianer (diess ist das Wort Manoa mit
Verschiebung der Vokale, was bei so vielen amerikanischen Voelkern
vorkommt) brachten dem Pater FRITZ im Jahr 1687 viele Blaetter geschlagenen
Goldes. Diese Nation, deren Namen noch heute am Urarira zwischen Lamalonga
und Moreira bekannt ist, sass am Jurubesh (Yurubech, Yurubets). LA
CONDAMINE sagt mit Recht, dieses Mesopotamien zwischen dem Caqueta, dem
Rio Negro, dem Jurubesh und dem Iquiare sey der erste Schauplatz des
Dorado. Wo soll man aber die Namen Jurubesh und Iquiare der Patres Acuna
und Fritz suchen? Ich glaube sie in den Fluessen Urubaxi und Iguari der
handschriftlichen portugiesischen Karten wieder zu finden, die ich besitze
und die im hydrographischen Depot zu Rio Janeiro gezeichnet wurden. Seit
vielen Jahren habe ich nach den aeltesten Karten und einem ansehnlichen,
von mir gesammelten, nicht veroeffentlichten Material mit anhaltendem Eifer
Untersuchungen ueber die Geographie Suedamerikas noerdlich vom Amazonenstrom
angestellt. Da ich meinem Werke den Charakter eines wissenschaftlichen
Werkes bewahren moechte, darf ich mich nicht scheuen, von Gegenstaenden zu
handeln, ueber die ich hoffen kann einiges Licht zu verbreiten, naemlich von
den Quellen des Rio Negro und des Orinoco, von der Verbindung dieser
Fluesse mit dem Amazonenstrom, und vom Problem vom Goldlande, das den
Bewohnern der neuen Welt so viel Blut und so viel Thraenen gekostet hat.
Ich werde diese Fragen nach einander behandeln, wie ich in meinem
Reisetagebuche an die Orte komme, wo sie von den Einwohnern selbst am
lebhaftesten besprochen werden. Da ich aber sehr ins Einzelne gehen muesste,
wenn ich alle Beweise fuer meine Ausstellungen beibringen wollte, so
beschraenke ich mich hier darauf, d
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