ffaellt. Wir kauften daselbst schoene
lebende Exemplare einiger Tucanarten (_Piapoco_), muthiger Voegel, bei
denen sich die Intelligenz wie bei unsern zahmen Raben entwickelt.
Oberhalb Maroa kamen wir zuerst rechts am Einfluss des Aquio, dann an dem
des Tomo vorbei; an letzterem Flusse wohnen die Cheruvichahenas-Indianer,
von denen ich in San Francisko Solano ein paar Familien gesehen habe.
Derselbe ist ferner dadurch interessant, dass er den heimlichen Verkehr mit
den portugiesischen Besitzungen vermitteln hilft. Der Tomo kommt auf
seinem Lauf dem Rio Guaicia (Xie) sehr nahe, und auf diesem Wege gelangen
zuweilen fluechtige Indianer vom untern Rio Negro in die Mission Tomo. Wir
betraten die Mission nicht, Pater Zea erzaehlte uns aber laechelnd, die
Indianer in Tomo und in Maroa seyen einmal in vollem Aufruhr gewesen, weil
man sie zwingen wollte, den vielberufenen "Teufelstanz" zu tanzen. Der
Missionaer hatte den Einfall gehabt, die Ceremonien, womit die *Piaches*,
die Priester, Aerzte und Zauberer zugleich sind, den boesen Geist
*Jolokiamo* beschwoeren, in burleskem Styl darstellen zu lassen. Er hielt
den "Teufelstanz" fuer ein treffliches Mittel, seinen Neubekehrten
darzuthun, dass Jolokiamo keine Gewalt mehr ueber sie habe. Einige junge
Indianer liessen sich durch die Versprechungen des Missionaers bewegen, die
Teufel vorzustellen, und sie hatten sich bereits mit schwarzen und gelben
Federn geputzt und die Jaguarfelle mit lang nachschleppenden Schwaenzen
umgenommen. Die Soldaten, die in den Missionen liegen, um die Ermahnungen
der Ordensleute eindringlicher zu machen, stellte man um den Platz vor der
Kirche auf und fuehrte die Indianer zur Festlichkeit herbei, die aber
hinsichtlich der Folgen des Tanzes und der Ohnmacht des boesen Geistes
nicht so ganz beruhigt waren. Die Partei der Alten und Furchtsamen gewann
die Oberhand; eine aberglaeubische Angst kam ueber sie, alle wollten _al
monte_ laufen, und der Missionaer legte seinen Plan, den Teufel der
Eingeborenen laecherlich zu machen, zurueck. Was fuer wunderliche Einfaelle
doch einem muessigen Moenche kommen, der sein Leben in den Waeldern zubringt,
fern von Allem, was ihn an menschliche Cultur mahnen koennte! Dass man in
Tomo den geheimnissvollen Teufelstanz mit aller Gewalt oeffentlich wollte
auffuehren lassen, ist um so auffallender, da in allen von Missionaeren
geschriebenen Buechern davon die Rede ist, wie sie sich bemueht, das; keine
Taenze aufgefuehrt werden, ke
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