r sich, ohne gelb zu werden, und nimmt einen
bedeutenden Glanz an. Wie oben bemerkt worden [S. Bd. II. Seite 337], ist
das Cautschuc der fette Theil, die Butter in jeder Pflanzenmilch. Dieses
Gerinsel nun, diese weisse Haut, die glaenzt, als waere sie mit Copalfirniss
ueberzogen, ist ohne Zweifel eine eigene Form des Cautschuc. Koennte man
diesem milchigten Firniss verschiedene Farben geben, so haette man damit,
sollte ich meinen, ein Mittel, um unsere Kutschenkasten rasch, in Einer
Handlung zu bemalen und zu firnissen. Je genauer man die chemischen
Verhaeltnisse der Gewaechse der heissen Zone kennen lernt, desto mehr wird
man hie und da an abgelegenen, aber dem europaeischen Handel zugaenglichen
Orten in den Organen gewisser Gewaechse halbfertige Stoffe entdecken, die
nach der bisherigen Ansicht nur dem Thierreich angehoeren, oder die wir auf
kuenstlichem, zwar sicherem, oft aber langem und muehsamem Wege
hervorbringen. So hat man bereits das Wachs gefunden, das den Palmbaum der
Anden von Quindiu ueberzieht, die Seide der Mocoapalme, die nahrhafte Milch
des Palo de Vaca, den afrikanischen Butterbaum, den kaeseartigen Stoff im
fast animalischen Safte der _Carica Papaya_. Dergleichen Entdeckungen
werden sich haeufen, wenn, wie nach den gegenwaertigen politischen
Verhaeltnissen in der Welt wahrscheinlich ist, die europaeische Cultur
grossentheils in die Aequinoctiallaender des neuen Continents ueberfliesst.
Wie ich oben erwaehnt, ist die sumpfigte Ebene zwischen Javita und dem
Landungsplatz am Pimichin wegen ihrer vielen Nattern im Lande beruechtigt.
Bevor wir von der verlassenen Huette Besitz nahmen, schlugen die Indianer
zwei grosse, 4--5 Fuss lange *Mapanare*-Schlangen todt. Sie schienen mir von
derselben Art wie die vom Rio Magdalena, die ich beschrieben habe. Es ist
ein schoenes, aber sehr giftiges Thier, am Bauch weiss, auf dem Ruecken braun
und roth gefleckt. Da in der Huette eine Menge Kraut lag und wir am Boden
schliefen (die Haengematten liessen sich nicht befestigen), so war man in
der Nacht nicht ohne Besorgniss; auch fand man Morgens, als man das
Jaguarfell aushob, unter dem einer unserer Diener am Boden gelegen, eine
grosse Natter. Wie die Indianer sagen, sind diese Reptilien langsam in
ihren Bewegungen, wenn sie nicht verfolgt werden, und machen sich an den
Menschen, weil sie der Waerme nachgehen. Am Magdalenenstrom kam wirklich
eine Schlange zu einem unserer Reisebegleiter ins Bett und brachte einen
Theil d
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