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ne umzuschlagen, ueber eine ganze Menge Wasserfaelle und Flussdaemme gekommen, welche die Stromfahrt sehr beschwerlich und oft gefaehrlicher machen als lange Seereisen. Nach allem, was wir bis jetzt durchgemacht, wird es mir hoffentlich gestattet seyn auszusprechen, wie herzlich froh wir waren, dass wir die Nebenfluesse des Amazonenstroms erreicht, dass wir die Landenge zwischen zwei grossen Flusssystemen hinter uns hatten und nunmehr mit Zuversicht der Erreichung des Hauptzwecks unserer Reise entgegensehen konnten, der astronomischen Aufnahme jenes Arms des Orinoco, der sich in den Rio Negro ergiesst, und dessen Existenz seit einem halben Jahrhundert bald bewiesen, bald wieder in Abrede gezogen worden. Ein Gegenstand, den man lange vor dem innern Auge gehabt, waechst uns an Bedeutung, je naeher wir ihm kommen. Jene unbewohnten, mit Wald bedeckten, geschichtslosen Ufer des Cassiquiare beschaeftigten damals meine Einbildungskraft, wie die in der Geschichte der Culturvoelker hochberuehmten Ufer des Euphrat und des Oxus. Hier, inmitten des neuen Continents, gewoehnt man sich beinahe daran, den Menschen als etwas zu betrachten, das nicht nothwendig zur Naturordnung gehoert. Der Boden ist dicht bedeckt mit Gewaechsen, und ihre freie Entwicklung findet nirgends ein Hinderniss. Eine maechtige Schicht Dammerde weist darauf hin, dass die organischen Kraefte hier ohne Unterbrechung fort und fort gewaltet haben. Krokodile und Boas sind die Herren des Stroms; der Jaguar, der Pecari, der Tapir und die Affen streifen durch den Wald, ohne Furcht und ohne Gefaehrde; sie hausen hier wie auf ihrem angestammten Erbe. Dieser Anblick der lebendigen Natur, in der der Mensch nichts ist, hat etwas Befremdendes und Niederschlagendes. Selbst auf dem Ocean und im Sande Afrika's gewoehnt man sich nur schwer daran, wenn einem auch da, wo nichts an unsere Felder, unsere Gehoelze und Baeche erinnert, die weite Einoede, durch die man sich bewegt, nicht so stark auffaellt. Hier, in einem fruchtbaren Lande, geschmueckt mit unvergaenglichem Gruen, sieht man sich umsonst nach einer Spur von der Wirksamkeit des Menschen um; man, glaubt sich in eine andere Welt versetzt, als die uns geboren. Ein Soldat, der sein ganzes Leben in den Missionen am obern Orinoco zugebracht hatte, war einmal mit uns am Strome gelagert. Es war ein gescheiter Mensch, und in der ruhigen, heitern Nacht richtete er an mich Frage um Frage ueber die Groesse der Sterne, ueber die Mondsbewo
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