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ld gegeben, sie sey aus Vorwitz den Indianern nachgeschlichen, die in den Pflanzungen den Botuto bliesen. "Oeffentlich haette man sie nicht umgebracht," sagte Pater Cereso, "aber wie sollte man sie vor dem Fanatismus der Eingebornen schuetzen, da es hier zu Lande so leicht ist, einem Gift beizubringen? Das Maedchen aeusserte solche Besorgniss gegen mich und ich schickte sie in eine Mission am untern Orinoco." Waeren die Voelker in Guyana Herren dieses grossen Landes geblieben, koennten sie, ungehindert von den christlichen Niederlassungen, ihre barbarischen Gebraeuche frei entwickeln, " so erhielte der Botutodienst ohne Zweifel eine politische Bedeutung. Dieser geheimnissvolle Verein von Eingeweihten, diese Hueter der heiligen Trompete wuerden zu einer maechtigen Priesterkaste und das Orakel am Rio Tomo schlaenge nach und nach ein Band um benachbarte Voelker. Auf diese Weise sind durch gemeinsame Gottesverehrung (_communia sacra_), durch religioese Gebraeuche und Mysterien so viele Voelker der alten Welt einander naeher gebracht, mit einander versoehnt und vielleicht der Gesittung zugefuehrt worden. Am vierten Mai Abends meldete man uns, ein Indianer, der beim Schleppen unserer Pirogue an den Pimichin beschaeftigt war, sey von einer Natter gebissen worden. Der grosse starke Mann wurde in sehr bedenklichem Zustand in die Mission gebracht. Er war bewusstlos ruecklings zu Boden gestuerzt, und auf die Ohnmacht waren Uebligkeit, Schwindel, Congestionen gegen den Kopf gefolgt. Die Liane *Vejuco de Guaco*, die durch MUTIS so beruehmt geworden, und die das sicherste Mittel gegen den Biss giftiger Schlangen ist, war hier zu Lande noch nicht bekannt. Viele Indianer liefen zur Huette des Kranken und man heilte ihn mit dem Aufguss von *Raiz de Mato*. Wir koennen nicht mit Bestimmtheit angeben, von welcher Pflanze dieses Gegengift kommt. Der reisende Botaniker hat nur zu oft den Verdruss, dass er von den nutzbarsten Gewaechsen weder Bluethe noch Frucht zu Gesicht bekommt, waehrend er so viele Arten, die sich durch keine besondern Eigenschaften rauszeichnen, taeglich mit allen Fructificationsorganen vor Augen hat. Die *Raiz de Mato* ist vermuthlich eine Apocynee, vielleicht die _Cerbera thevetia_ welche die Einwohner von Cumana _Lengua de Mato_ oder _Contra-Culebra_ nennen und gleichfalls gegen Schlangenbiss brauchen. Eine der Cerbera sehr nahe stehende Gattung (_Ophioxylon serpentinum_) leistet in Indien denselben Dienst. Ziemlich ha
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