hen will), diese Waelder erstrecken sich nicht ohne
Unterbrechung ostwaerts und westwaerts bis zum Cassiquiare und Guaviare: es
liegen vielmehr die kahlen Savanen von Manuteso und am Rio Inirida
dazwischen. Am Abend kamen wir nur mit Muehe gegen die Stroemung vorwaerts,
und wir uebernachteten in einem Gehoelz etwas oberhalb Mendaxari. Hier ist
wieder ein Granitfels, durch den eine Quarzschicht laeuft; wir fanden eine
Gruppe schoener schwarzer Schoerlkrystalle darin.
Am 29. April. Die Luft war kuehler; keine Zancudos, aber der Himmel
fortwaehrend bedeckt und sternlos. Ich fing an mich wieder auf den untern
Orinoco zu wuenschen. Bei der starken Stroemung kamen wir wieder nur langsam
vorwaerts. Einen grossen Theil des Tages hielten wir an, um Pflanzen zu
suchen, und es war Nacht, als wir in der Mission San Balthasar ankamen,
oder, wie die Moenche sagen (da Balthasar nur der Name eines indianischen
Haeuptlings ist), in der Mission _'la divina Pastora de Balthasar de
Atabapo'_. Wir wohnten bei einem catalonischen Missionaer, einem muntern
liebenswuerdigen Mann, der hier in der Wildniss ganz die seinem Volksstamm
eigenthuemliche Thaetigkeit entwickelte. Er hatte einen schoenen Garten
angelegt, wo der europaeische Feigenbaum der Persea, der Citronenbaum dem
Mamei zur Seite stand. Das Dorf war nach einem regelmaessigen Plan gebaut,
wie man es in Norddeutschland und im protestantischen Amerika bei den
Gemeinden der maehrischen Brueder sieht. Die Pflanzungen der Indianer
schienen uns besser gehalten als anderswo. Hier sahen wir zum erstenmal
den weissen, schwammigten Stoff, den ich unter dem Namen _'Dapicho'_ und
_'Zapis'_ bekannt gemacht habe. Wir sahen gleich, dass derselbe mit dem
"elastischen Harz" Aehnlichkeit hat; da uns aber die Indianer durch
Zeichen bedeuteten, man finde denselben in der Erde, so vermutheten wir,
bis wir in die Mission Javita kamen, das *Dapicho* moechte ein *fossiles
Cautschuc* seyn, wenn auch abweichend vom *elastischen Bitumen* in
Derbyshire. In der Huette des Missionaers sass ein Poimisano-Indianer an
einem Feuer und verwandelte das Dapicho in schwarzes Cautschuc. Er hatte
mehrere Stuecke auf ein duennes Holz gespiesst und briet dieselben wie
Fleisch. Je weicher und elastischer das Dapicho wird, desto mehr schwaerzt
es sich. Nach dem harzigen, aromatischen Geruch, der die Huette erfuellte,
ruehrt dieses Schwarzwerden wahrscheinlich davon her, dass eine Verbindung
von Kohlenstoff und Wasserstoff zerset
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