rschwimmen, die 12--14 Fuss lang waren. Die Jaguars am Atabapo
und Temi sind gross und gut genaehrt, sie sollen aber lange nicht so keck
seyn als die am Orinoco.
Am 27. April. Die Nacht war schoen, schwaerzlichte Wolken liefen von Zeit zu
Zeit ungemein rasch durch das Zenith. In den untern Schichten der
Atmosphaere regte sich kein Lueftchen, der allgemeine Ostwind wehte erst in
tausend Toisen Hoehe. Ich betone diesen Umstand: die Bewegung, die wir
bemerkten, war keine Folge von Gegenstroemungen (von West nach Ost), wie
man sie zuweilen in der heissen Zone auf den hoechsten Gebirgen der
Cordilleren wahrzunehmen glaubt, sie ruehrte vielmehr von einer
eigentlichen Brise, vom Ostwind her. Ich konnte die Meridianhoehe von {~GREEK SMALL LETTER ALPHA~} im
suedlichen Kreuz gut beobachten; die einzelnen Resultate schwankten nur um
8--10 Secunden um das Mittel. Die Breite von Guapasoso ist 3 deg. 53{~PRIME~} 55{~DOUBLE PRIME~}. Das
schwarze Wasser des Flusses diente mir als Horizont, und diese
Beobachtungen machten mir desto mehr Vergnuegen, als wir auf den Fluessen
mit weissem Wasser, auf dem Apure und Orinoco von den Insekten furchtbar
zerstochen worden waren, waehrend Bonpland die Zeit am Chronometer
beobachtete und ich den Horizont richtete. Wir brachen um zwei Uhr von den
Conucos von Guapasoso aus. Wir fuhren immer nach Sueden hinauf und sahen
den Fluss oder vielmehr den von Baeumen freien Theil seines Bettes immer
schmaler werden. Gegen Sonnenaufgang fing es an zu regnen. Wir waren an
diese Waelder, in denen es weniger Thiere gibt als am Orinoco, noch nicht
gewoehnt, und so wunderten wir uns beinahe, dass wir die Araguatos nicht
mehr bruellen hoerten. Die Delphine oder Toninas spielten um unser Canoe.
Nach COLEBROOKE begleitet der _Delphinus gangetius_, der Suesswasser-Delphin
der alten Welt, gleichfalls die Fahrzeuge, die nach Benares hinaufgehen;
aber von Benares bis zum Punkt, wo Salzwasser in den Ganges kommt, sind es
nur 200 Meilen, von Atabapo aber an die Muendung des Orinoco ueber 320.
Gegen Mittag lag gegen Ost die Muendung des kleinen Flusses Ipurichapano,
und spaeter kamen wir am Granithuegel vorbei, der unter dem Namen *piedra
del Tigre* bekannt ist. Dieser einzeln stehende Fels ist nur 60 Fuss hoch
und doch im Lande weit berufen. Zwischen dem vierten und fuenften Grad der
Breite, etwas suedlich von den Bergen von Sipapo, erreicht man das suedliche
Ende der *Kette der Katarakten*, fuer die ich in einer im Jahr 18
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