Anhaenger
des Hauses der Amaler, greise Helden von grossem Namen im Volk,
Waffenbrueder und beinahe Jugendgenossen des alten Hildebrand, zu sich nach
Ravenna, besonders den weissbaertigen Grippa, den Mundschenk Theoderichs,
der dem Waffenmeister an Ruhm und Ansehn kaum nachstand: sie ueberhaeufte
ihn und die andern Gefolgen mit Ehren, uebertrug Grippa und seinen Freunden
das Kastell von Ravenna und liess sie schwoeren, diese Feste dem Geschlecht
der Amaler sicher zu erhalten.
Wenn die Verbindung mit diesen volkbeliebten Namen eine Art von
Gegengewicht wider Hildebrand, Witichis und ihre Freunde schaffen sollte,
- und Witichis konnte die Auszeichnung der Freunde Theoderichs nicht als
staatsgefaehrlich verhindern - so sah sich die Koenigin auch gegen die
Adelspartei der Balten und ihrer Blutraecher nach einer Stuetze um. Sie
erkannte diese mit scharfem Blick in dem edeln Hause der Woelsungen, nach
den Amalern und Balten der dritthoechsten Adelssippe unter den Goten, reich
beguetert und einflussreich in dem mittleren Italien, deren Haeupter dermalen
zwei Brueder, Herzog Guntharis und Graf Arahad, waren. Diese zu gewinnen,
hatte sie ein besonders wirksames Mittel ersonnen: sie bot fuer die
Freundschaft der Woelsungen keinen geringern Preis als die Hand ihrer
schoenen Tochter. -
Zu Ravenna in einem reich geschmueckten Gemach standen Mutter und Tochter
in ernstem, aber nicht vertraulichem Gespraech hierueber.
Mit hastigen Schritten, fremd ihrer sonstigen Ruhe, durchmass die
junonische Gestalt der Regentin den schmalen Raum, manchmal mit einem
zornigen Blick das herrliche Geschoepf messend, welches ruhig und gesenkten
Auges vor ihr stand, die linke Hand in die Huefte, die Rechte auf die
Platte des Marmortisches gestuetzt.
"Besinne dich wohl," rief Amalaswintha heftig, ploetzlich stehen bleibend,
"besinne dich anders. Ich gebe dir noch drei Tage Bedenkzeit."
"Das ist umsonst: ich werde immer sprechen wie heute," sagte Mataswintha,
die Augen nicht erhebend.
"So sage nur, was du an Graf Arahad auszusetzen hast."
"Nichts, als dass ich ihn nicht liebe."
Die Koenigin schien dies gar nicht zu hoeren. "Es ist doch in diesem Fall
ganz anders als damals, da du mit Cyprianus vermaehlt werden solltest. Er
war alt und - was in deinen Augen vielleicht ein Nachteil" - fuegte sie
bitter hinzu - "ein Roemer!"
"Und doch ward ich um meiner Weigerung willen nach Tarentum verbannt."
"Ich hoffte, Strenge wuerde dich heilen. Mon
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