t zu schaetzen und
nach dem Siege verheisst dir Justinian: - die Wuerde eines Senators zu
Byzanz."
"Ist's moeglich!" rief Cethegus. "Aber nicht einmal diese hoechste Ehre
treibt mich dringender in euren Bund als die Entruestung ueber die
Undankbare, die zum Lohn fuer meine Dienste mein Leben bedroht. - Du bist
doch gewiss," fragte er aengstlich, "dass Belisar noch nicht sobald landen
wird?"
"Beruhige dich," laechelte Petros, "diese meine Hand ist's, die ihn
herbeiwinkt, wann es Zeit. Erst muss Amalaswintha durch Theodahad ersetzt
sein."
"Gut," dachte Cethegus, "Zeit gewonnen, alles gewonnen. Und nicht eher
soll der Byzantiner landen, bis ich ihn an der Spitze des bewaffneten
Italiens empfangen kann." "Ich bin der eure," sprach er, "und ich denke,
ich werde die Regentin dahin bringen, deinem Gatten mit eigner Hand die
Krone aufs Haupt zu setzen. Amalaswintha soll dem Scepter entsagen."
"Nie thut sie das!" rief Gothelindis.
"Vielleicht doch! Ihr Edelmut ist noch groesser als ihr Herrscherstolz. Man
kann seine Feinde auch durch ihre Tugenden verderben," sagte Cethegus
nachsinnend. "Ich bin meiner Sache gewiss und ich gruesse dich, Koenigin der
Goten!" schloss er mit leichter Verbeugung.
Fuenfundzwanzigstes Kapitel.
Die Regentin Amalaswintha stand in der Zeit nach der Beseitigung der drei
Herzoge in einer abwartenden Haltung.
Hatte sie durch den Fall der Haeupter des ihr feindlichen Adels etwas mehr
freie Hand gewonnen, so stand doch die Volksversammlung zu Regeta bei Rom
in naher Aussicht, in der sie sich von dem Verdacht des Mordes voellig
reinigen oder die Krone, vielleicht das Leben, lassen musste. Nur bis dahin
hatten ihr Witichis und die Seinen ihren Schutz zugesagt. Sie spannte
deshalb ihre Kraefte an, ihre Stellung bis zu jener Entscheidung nach allen
Seiten zu befestigen.
Von Cethegus hoffte sie nichts mehr: sie hatte seine kalte Selbstsucht
durchschaut; doch vertraute sie, dass die Italier und die Verschwornen in
den Katakomben, an deren Spitze ja ihr Name stand, ihre roemerfreundliche
Herrschaft einem aus der rauhen Gotenpartei hervorgegangenen Koenig
vorziehen wuerden. Sehnlich wuenschte sie das Eintreffen der vom Kaiser
erbetenen Leibwache herbei um fuer den ersten Augenblick der Gefahr eine
Stuetze zu haben: und eifrig war sie bemueht, unter den Goten selbst die
Zahl ihrer Freunde zu vermehren.
Sie berief mehrere der alten Gefolgsleute ihres Vaters, eifrige
|