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den Freigelassenen Valerias, dem die Sorge fuer die Gaerten ueberlassen war. Dieser, der Vertraute der Liebenden, nahm dem Gaertnerburschen die Blumen und Saemereien ab, die er angeblich von dem ersten Blumenhaendler von Neapolis brachte, und geleitete ihn in sein gewoehnliches Schlafgemach im Erdgeschoss, dessen niedrige Fenster in den Garten fuehrten: am andern Morgen noch vor Aufgang der Sonne - so wollte es die Geheimlehre der antiken Gaertnerei - muessten die Blumen eingesetzt werden, auf dass das erste Sonnenlicht, das sie in dem neuen Boden traefe, das segenbringende der Morgensonne sei. - Ungeduldig erwartete der junge Gote in dem engen Gemach bei einem Kruge Weines die Stunde, da sich Valeria von ihrem Vater nach dem gemeinsamen Nachtmahl verabschieden konnte. Immer wieder sah er zum Himmel auf, an dem Auftauchen der Sterne und dem Gang des Mondes den Fortschritt der Nacht zu ermessen. Er schlug den Vorhang zurueck, der die Fensteroeffnung schloss; stille war's in dem weiten Garten. In der Ferne plaetscherte nur leise der Springbrunnen und Zikaden zirpten in den Myrtengebueschen: der warme ueppige Suedwind strich in schwuelem Hauch durch die Nacht, stossweise ganze Wolken von Wohlgeruechen aus Rosenbaeumen auf seinen Fittichen mit sich fuehrend: und weithin aus dem Pinienwaeldchen am Ende des Gartens drang lockend und sinnaufregend der tiefgezogene heisse Schlag der Nachtigall. Endlich hielt sich Totila nicht laenger. Geraeuschlos schwang er sich ueber die Marmorbruestung des Fensters: kaum knisterte unter seinen raschen Schritten der weisse Sand der schmalen Wege, wie er, den Strom des Mondlichts meidend, unter dem Schatten der Gebuesche dahin eilte. Vorueber an den dunkeln Taxusgaengen und den Lauben von dichten Oliven, vorueber an der hohen Statue der Flora, deren weisser Marmor geisterhaft im Mondlicht schimmerte, vorueber an dem weiten Becken, wo sechs Delphine den Wasserstrahl hoch aus den Nuestern bliesen, rasch eingebogen in den dicht verwachsenen Laubweg von Lorbeer und Tamarinden und nun, noch ein Oleandergebuesch durchdringend, stand er vor der Grotte aus Tropfstein, in der die Quellnymphe ueber einer dunkeln grossen Urne lehnte. Wie er eintrat, glitt eine weisse Gestalt hinter der Statue hervor. "Valeria, meine schoene Rose!" rief Totila und umschlang gluehend die Geliebte, die leise seinem Ungestuem wehrte. "Lass, lass ab, mein Geliebter," fluesterte sie, sich seinem Arm entziehend. "Nein,
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