in." -
"Ich habe meine Ansicht der meines Herrn zu unterwerfen und Justinian" -
"Erglueht natuerlich fuer die Herrschaft der Barbaren in Italien." -
"Freilich," sagte der Rhetor verlegen, "es koennten Faelle eintreten -"
"Petre," rief jetzt Cethegus, sich unwillig aufrichtend, "keine Phrasen
und keine Luegen. Sie sind nicht angewandt bei mir. Sieh, Petros, es ist
wieder dein alter Fehler: du bist immer zu pfiffig, um klug zu sein: du
meinst, es muss immer gelogen sein und hast nie den Mut zur Wahrheit. Man
muss aber nur dann luegen, wenn man in seiner Luege ganz sicher ist. Wie
kannst du mich darueber taeuschen wollen, dass der Kaiser Italien wieder
haben will? Ob er die Regentin stuerzen oder halten will, haengt davon ab,
ob er glaubt ohne oder mit ihr leichter ans Ziel zu kommen. Wie er
hierueber denkt, das soll ich nicht erfahren. Aber sieh', trotz all' deiner
Verschmitztheit, sobald wir noch einmal zusammengewesen, sag' ich dir ins
Gesicht, was dein Kaiser hierin vor hat."
Ein boshaftes und bittres Laecheln spielte um des Gesandten Mund: "Noch
immer so stolz, wie in der Dialektik zu Athen," sagte er giftig. - "Jawohl
und du weisst, zu Athen war ich immer der Erste, Prokopius der Zweite und
erst der Dritte warst du."
Da trat Syphax ein:
"Eine verhuellte Frau, o Herr," meldete er, "sie wartet dein im Zeussaal."
Sehr froh, diese Unterredung abgebrochen zu sehen, denn er fuehlte sich dem
Praefekten nicht gewachsen, grinste Petros: "Nun, ich wuensche Glueck zu
solcher Stoerung."
"Ja, dir!" laechelte Cethegus und ging hinaus.
"Hochmuetiger, du sollst noch deinen Spott bereuen," dachte der Byzantiner.
Cethegus fand in dem Saale, der von einer schoenen Zeusstatue des Glykon
von Athen den Namen trug, eine in gotischer Tracht reich gekleidete Frau;
sie schlug bei seinem Eintritt die Kapuze des braunen Mantels zurueck.
"Fuerstin Gothelindis," fragte der Praefekt ueberrascht, "was fuehrt dich zu
mir?"
"Die Rache!" erwiderte eine heisere, unschoene Stimme und die Gotin trat
dicht an ihn heran. Sie zeigte scharfe, aber nicht haessliche Zuege, und man
haette sie sogar schoen nennen muessen, wenn nicht das linke Auge
ausgeflossen und die ganze linke Wange durch eine grosse Narbe entstellt
gewesen waere: diese Wunde schien jetzt frisch zu bluten, da dem
leidenschaftlichen Weibe die Roete in die Wangen schoss, wie sie bei jenem
Wort die Faust ballte. So toedlicher Hass loderte aus dem einen grauen Auge,
dass Ceth
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