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t, begann er heftig zu husten, und sein Taschentuch vor den Mund haltend, blickte er nach dem Eingang der Allee hin, wo so eben der Koenig Wilhelm in einem einfachen dunklen Civilanzug, einen Cylinderhut auf dem Kopf, einen Stock in der Hand erschien, begleitet von dem Fluegeladjutanten, Grafen Lehndorf, einem schoenen, hoch gewachsenen Mann mit starkem dunklem Bart, der ebenfalls in Civil erschienen war. Der Praesident von Bernuth hatte Recht; der Koenig ging so frisch, so leichten und kraeftigen Schritts einher; sein Gesicht strahlte von einer so ruhigen milden Heiterkeit, dass man unmoeglich dem Gedanken Raum geben konnte, dass ernste Sorgen um den Frieden der Welt ihn erfuellen koennten. Der Koenig schritt rasch durch die Allee nach der Quelle hin und erwiderte rechts und links freundlich mit der Hand winkend die ehrerbietigen Begruessungen der bei seinem Vorbeischreiten tief sich verneigenden Badegaeste. Der Koenig begruesste schnell, aber herzlich den Prinzen Georg, welcher ihm entgegentrat und wandte sich dann zu seinem Leibarzt Dr. von Lauer, der den Becher Seiner Majestaet aus dem Kraenchen-Brunnen fuellen liess. "Ich habe vortrefflich geschlafen, mein lieber Lauer," sagte der Koenig, indem er den Becher ergriff, "ueberhaupt bekommt mir diesmal die Kur ganz ausgezeichnet. Es ist eine vortreffliche Quelle, die Sie mir verordnet haben, sie bringt meine Natur fuer ein Jahr immer wieder in Ordnung." Er leerte mit langen Zuegen seinen Becher und athmete dann tief auf, als fuehle er die wohlthaetige Wirkung des Getraenks. "Eure Majestaet sehen in der That in den letzten Tagen und heute besonders ganz ausnehmend wohl und kraeftig aus," sagte Herr von Lauer, indem er den scharfen Blick seines klugen und geistvollen Auges auf der kraeftigen Gestalt des Koenigs ruhen liess. "Aber ich wuerde, um die Quelle zur vollen Wirksamkeit zu bringen, am liebsten sehen, dass Eure Majestaet Ihr Militair- und Civilcabinet zu Hause gelassen haetten, denn die Enthaltung von allen Arbeiten, von aller geistigen Unruhe ist die erste Bedingung einer guten Wirkung des Bades, und leider halten Eure Majestaet diese nothwendige geistige Diaet nicht mit eben der Sorgfalt, mit welcher Sie die materiellen Diaetvorschriften beobachten." "Leider ist das nicht so ganz moeglich," erwiderte der Koenig, "indess kann ich Sie versichern, dass ich auch in dieser Beziehung so viel als es angeht, Ihren Vorschriften nachkomme, und namentlich habe i
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