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nd der breite Schreibtisch; ein Sopha und einige Lehnstuehle mit rothem Pluesch ueberzogen, bildeten das ganze Ameublement dieses anspruchslosen Aufenthalts des maechtigen Monarchen. Der Fluegeladjudant war im Vorzimmer zurueckgeblieben. Der Koenig reichte seinen Hut und seinen Stock seinem Leibkammerdiener Engel, welcher in ernster ruhiger Haltung, in seinem blauen Frack mit den goldenen Knoepfen fast an einen hohen Staatsbeamten erinnernd, seinem koeniglichen Herrn entgegengetreten war. "Ich lasse den Geheimrath Abeken bitten," sagte der Koenig, setzte sich, waehrend der Kammerdiener hinausging, an seinen Schreibtisch und oeffnete einige fuer ihn dort hingelegte Privatbriefe. Nach kurzer Zeit trat der Geheime Legationsrath Abeken, seine Vortragsmappe unter dem Arm in das Zimmer. Er war ein kleiner Mann von einundsechzig Jahren, dessen ganze Erscheinung trotz der etwas lebhaften und nervoesen unruhigen Bewegung noch ein wenig den Stempel des geistlichen Standes trug, fuer den er sich in seiner Jugend bestimmt hatte. Sein blondes Haar und sein kleiner blonder Schnurrbart erschienen noch wenig ergraut, und aus seinen lebhaften, scharf blickenden Augen blitzte das Feuer jugendlicher Frische. "Guten Morgen, mein lieber Abeken," sagte der Koenig, freundlich mit dem Kopf nickend und seinen langjaehrigen vertrauten Diener, der ihn als vortragender Rath des auswaertigen Ministeriums auf allen seinen Reisen begleitete, die Hand reichend. "Setzen Sie sich, theilen Sie mir mit, was Neues von Berlin gekommen ist. Ich muss Sie uebrigens bitten," sagte er schalkhaft laechelnd--waehrend Herr Abeken einen Sessel heranzog und seine Mappe oeffnete--"dass Sie die Leute nicht im Schlaf stoeren--" Herr Abeken sah ganz erstaunt den Koenig an. "Ich wuesste nicht, Majestaet." "Lauer hat sich beklagt," fuhr der Koenig in demselben scherzhaften Ton fort, "dass Sie und St. Blanquart am spaeten Abend und am fruehesten Morgen schon wieder ihn fortwaehrend mit dem monotonen Geraeusch der Lectuere der Zahlen des Depeschenchiffres verfolgen." "Nun Majestaet," sagte Herr Abeken laechelnd, "ich hoffe, daran wird sich Herr von Lauer gewoehnen, wie man sich an das Geraeusch einer Muehle gewoehnt, und wenn er nach Berlin zurueckkommt, wird er das Dechiffrirbureau neben seinem Zimmer vermissen." "Wie steht die Hohenzollersche Angelegenheit in Berlin," fragte der Koenig. "Sie wissen, dass Benedetti angekommen ist, es scheint, dass es d
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