kommen gesichert. Ich habe ausfuehrlich mit dem Fuersten
Gortschakoff ueber die Situation verhandelt, die russische Politik ist
vollkommen durchdrungen von der Notwendigkeit, den unvermeidlichen Krieg
zwischen uns und Frankreich zu localisiren und wird die strenge
Neutralitaet Oesterreichs ueberwachen."
Der Koenig nickte mit dem Kopf.
"Wir werden weiter darueber sprechen," sagte er.--"Sueddeutschland steht
ohne Rueckhalt und ohne Schwanken zu uns?"
"Zu Befehl, Majestaet," erwiderte Graf Bismarck, "trotz aller Agitationen
der feindlichen Parteien werden die Koenige von Baiern und Wuertemberg
fest an ihren Vertraegen halten, und die Stimmung der Bevoelkerung hebt
sich nach Allem, was mir berichtet wird, immer mehr zu einmuethiger
nationaler Begeisterung. Ich denke meinerseits noch ein wenig dazu
beizutragen, die ganze oeffentliche Meinung in Deutschland und in den
uebrigen Laendern von der Gerechtigkeit unserer Sache zu ueberzeugen und
den eigentlichen Kernpunkt des franzoesischen Angriffs klar zu legen."
Der Koenig blickte den Minister fragend an.
"Eure Majestaet erinnern sich," sagte Graf Bismarck, "der schmaehlichen
Propositionen, welche von Frankreich uns bei wiederholten Gelegenheiten
gemacht worden sind, und welche uns einen unwuerdigen Handel um die
nationale Entwickelung Deutschlands anboten, indem wir durch Raub an
Dritten das erkaufen sollten, was das selbststaendige Recht Deutschlands
ist. Eure Majestaet erinnern sich des Vertragsentwurfs, welchen mir
Benedetti einst gegeben hat, und in welchem fuer die Eroberung Belgiens
die Sueddeutschen Staaten, ueber deren Selbstaendigkeit und Unabhaengigkeit
man in Paris so viel gesprochen hat, uns von Frankreich ueberliefert
werden sollten."
"Ich erinnere mich," sagte der Koenig.
"Nun, nun, Majestaet," fuhr Graf Bismarck fort, "der innere, der wahre
Grund dieses jetzt so vermessen heraufbeschworenen Krieges liegt darin,
dass wir jenen Handel alle Zeit fest und entschieden zurueckgewiesen
haben. Man will jetzt versuchen mit Gewalt zu nehmen, was wir nicht
verkaufen wollten. Ich habe ueber alle jene Vorschlaege bisher das tiefste
Stillschweigen beobachtet, damit von unserer Seite nichts geschehe, um
einen so verhaengnissvollen Bruch herbeizufuehren. Nun aber, Majestaet, ist
wie ich glaube der Augenblick gekommen, um die wahren Absichten und
Plaene Frankreichs vor aller Welt zu enthuellen, und wenn Eure Majestaet es
erlauben, werde ich jenen Vertragsentwurf, de
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