et um die Erlaubniss, morgen
mit einer Deputation des Senats vor Ihnen erscheinen zu duerfen, um die
Gefuehle auszusprechen, welche in diesem Augenblick ganz Frankreich
beseelen muessen. Ich bitte Gott, dass die Befuerchtungen, welche ich nicht
ganz unterdruecken kann, welche ich aber in die verborgensten Tiefen
meines Herzens zu verschliessen fuer heilige Pflicht halte, niemals
Wirklichkeiten werden moegen."
Der Kaiser hatte ernst und sinnend den im Ton tiefer Ueberzeugung
gesprochenen Worten des Herrn Rouher zugehoert. Mit einer Bewegung voll
herzlicher Freundlichkeit reichte er ihm die Hand und sprach.
"Der Wuerfel rollt, so bleibt nichts anderes uebrig, als muthig zu
erwarten, auf welche Seite er fallen wird. Das Unglueck nicht zu
fuerchten, ist das beste Mittel, uns das Glueck dienstbar zu machen."
Herr Rouher verneigte sich schweigend und ging hinaus.
Napoleon blickte ihm lange sinnend nach.
"Vielleicht hat er Recht," sagte er, traeumerisch vor sich
hinblickend, "vielleicht haette ich versuchen sollen, das Verhaengniss
aufzuhalten,--nun," sagte er tiefaufathmend, "vielleicht findet sich
dazu noch der guenstige Augenblick, vielleicht ist diese kalte
Zurueckweisung aller meiner Anerbietungen nur hervorgegangen aus der
Voraussetzung, dass ich den letzten und entscheidenden Schritt zu thun
nicht wagen wuerde. Wenn meine Armee schlagfertig an den Grenzen steht,
wenn man sieht, dass ich zum vollen Ernst entschlossen bin, dann wird
sich vielleicht noch einmal der Augenblick finden, um auf die Frage der
Compensationen zurueckzukommen, und ich werde dann in der guenstigen Lage
sein, dass nicht ich es bin, der Vorschlaege macht und Antraege stellt."
Er ging noch einige Augenblicke schweigend und tief nachdenkend auf und
nieder; dann klingelte er und befahl seinen Wagen, um nach St. Cloud
zurueckzufahren.
Langsam fuhr er aus dem Hof der Tuilerien heraus und ueber den Place la
Concorde nach den Champs Elysees hin. Ueberall wogten dichte
Menschenmassen, und bis nach dem Bois de Boulogne hin wurde der Kaiser
mit enthusiastischen Hochrufen begruesst.
"Nieder mit Preussen!" rief man ihm aus allen Gruppen entgegen.
"Nach Berlin!"
Am Arc de Triomphe begegnete der Kaiser einem Bataillon der Voltigeurs
der Garde, welches von einer Felduebung zurueckkehrte und bestimmt war, in
den naechsten Tagen nach Metz abzugehen.
Der Kaiser fuhr langsam im Schritt an den Soldaten vorbei, welche bei
seinem Anblick ihre Kaepp
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