en Zug aus einem vor ihm stehenden Seidel Dreherschen
Bieres that, "als wir von Hannover auszogen und Alles im Stich liessen,
um uns dem Dienst des Koenigs zu erhalten--"
"Der haette uns jedenfalls einen grossen Dienst geleistet," sagte Herr von
Tschirschnitz, "ich haette jetzt meine Kompagnie in Sachsen, eine
ehrenvolle Stellung und eine schoene Carriere vor mir, waehrend wir uns
jetzt hier in einer Lage befinden, die in Wahrheit geeignet ist, selbst
unserem bisher unzerstoerbaren Humor den Todesstoss zu geben. Hier im
fremden Lande ohne Mittel, ohne Stuetze, ohne Anhalt--in Deutschland als
Hochverraether verurtheilt!--Wir werden bald in der Lage sein, dass kein
Fuss breit Erde, kein Athemzug Luft mehr in dieser Welt fuer uns uebrig
ist."
"Was bleibt uns uebrig," sagte Herr von Goetz finster, "als uns irgendwo
anwerben zu lassen. Man denkt ja daran, eine Fremdenlegion zu bilden."
"Ein Glueck fuer uns waere es gewesen, wenn uns bei Langensalza eine Kugel
getroffen haette," rief der Lieutenant von Dinklage, indem er ein grosses
Glas Rothwein herunterstuerzte und das leere Glas dann heftig auf den
Tisch stiess, "dann waeren wir doch in Ehren aus der Welt gekommen, in
welcher wir doch keinen Raum mehr fuer ein anstaendiges Leben finden."
Durch die Reihen der hier zahlreich versammelten Gaeste trat schnell der
Major von Duering an den Tisch der Offiziere heran. Ihm folgte der
Regierungsrath Meding im Reiseanzug.
Die Offiziere erhoben sich.
"Mein Gott, Sie hier," rief Herr von Tschirschnitz, indem er dem
Regierungsrath Meding die Hand reichte, "was fuehrt Sie aus der Schweiz
hierher? Will der Koenig uns rufen? Will er irgend etwas unternehmen--in
diesem Augenblick?"
"Nein, meine Herren," sagte der Regierungsrath, indem er die uebrigen
Offiziere herzlich begruesste und mit Herrn von Duering an deren Tisch
Platz nahm. "Ich komme nicht vom Koenige, ich habe keine Verbindung mit
Hietzing und erfahre nur zufaellig und auf Umwegen, was dort vorgeht. Ich
bin nur hergekommen, weil unser Schicksal uns so lange Zeit mit einander
verbunden hat, und weil ich dringend wuenschte, in diesem Augenblick der
schwersten Krisis, die die Welt seit lange erlebt hat, als Ihr alter
Freund und Ihr Genosse der Verbannung, Sie zu warnen und Sie auf das
dringendste zu bitten, sich um Gottes Willen in keine gefaehrlichen und
bedenklichen Unternehmungen einzulassen und allen Lockungen und
Anforderungen zu widerstehen, sie moegen kommen, woh
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