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s gestraft werden muessten." "Ich weiss, ich weiss," sagte der Koenig--"auch der Verdacht gegen den Grafen Wedell hat sich nicht betaetigt?--" "Nein, Majestaet," sagte der Ministerpraesident, "Graf Wedell steht mit der Agitation in keiner Verbindung mehr, und es freut mich das um so mehr, da seine ganze Familie ohnehin durch die Ereignisse schwer getroffen ist--doch," fuhr er dann fort, "wovon ich Eurer Majestaet sprechen wollte, das ist das Schicksal aller hannoeverschen Officiere, welche mit der Emigration nach Frankreich gegangen waren und dort die sogenannte Welfenlegion commandirten." "Nun?" fragte der Koenig. "Diese Officiere, Majestaet," sprach Graf Bismarck weiter, "befinden sich, wie ich hoere, in einer verzweiflungsvollen Lage. Sie waren in Deutschland geaechtet,--das ist durch Eurer Majestaet grossmuethige Amnestie beseitigt--aber sie sind ohne Subsistenzmittel, sie sind sogar der franzoesischen Regierung verdaechtigt, und ihre Lage ist derartig, dass nach den Aeusserungen Einzelner, die mir mitgetheilt sind--ihnen nichts uebrig bliebe, als sich irgendwo mit Anstand todtschiessen zu lassen." "Die armen, jungen Leute," sagte der Koenig--"sie haben sich schwer vergangen, aber es sind doch brave junge Maenner und ihre Handlungsweise ist doch nur hervorgegangen aus einem irre gefuehrten, aber innerlich edlen und richtigen Gefuehl der Anhaenglichkeit an ihren fruehern Herrn--was kann ich fuer sie thun?" fragte er mit weicher, milder Stimme. "Majestaet," sagte Graf Bismarck, "politisch liegt kein Grund vor, ihnen zu Huelfe zu kommen, sie koennen nicht gefaehrlich werden, und wenn sie wirklich, durch die Noth gedraengt, sich zu irgend einer strafbaren Handlung hinreissen liessen, so wuerde dadurch in den Augen von ganz Deutschland die welfische Agitation und alle etwa fuer dieselbe noch begehende Sympathie vollkommen und fuer immer vernichtet werden. Aber ich glaube nicht, Majestaet," fuhr er im waermeren Ton fort, "dass jenen armen jungen Leuten gegenueber politische Betrachtungen in diesem Augenblick massgebend sein koennen. Jene Ungluecklichen sind von aller Welt verlassen, sie sind die Opfer ihrer irregeleiteten, aber doch immerhin edlen Treue geworden, und ich moechte Eure Majestaet bitten, ihnen zu helfen und ihnen eine Grundlage fuer ein neues Leben zu gewaehren." "Mit Freuden," rief Koenig Wilhelm lebhaft, "schlagen Sie mir vor, was ich thun soll." "Majestaet," erwiderte Bismarck, "es befinde
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