n sich unter diesen
Emigranten fruehere Offiziere verschiedener Grade, darnach aber zwischen
ihnen einen Unterschied zu machen, ist nicht moeglich,--der Koenig Georg
hat im Exil noch Ernennungen vorgenommen, die doch nicht in Betracht
gezogen werden koennen. Ich wuerde daher Eurer Majestaet unterthaenigst
vorschlagen, sie Alle gleich zu behandeln und Jedem von ihnen eine
lebenslaengliche Pension von zwoelfhundert Thalern zu geben, damit haben
sie eine Basis fuer ihre Existenz und einen Ersatz fuer ihre zerbrochene
Carriere."
"Genehmigt," rief der Koenig, "genehmigt, mein lieber Graf, es thut mir
unendlich wohl, diesen armen jungen Leuten helfen zu koennen, und ich
danke Ihnen, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht und mir Gelegenheit
gegeben, noch vor meiner Abreise dies gute Werk zu thun."
Und leise die Lippen bewegend, fluesterte er vor sich hin:
"Thut wohl denen, die Euch verfolgen."----
"Es muesste dann," sagte Graf Bismarck, "eine Garantie von ihnen gegeben
werden, dass sie nicht etwa abermals missleitet werden--"
"Sie sollen ihr Ehrenwort geben, nichts gegen mich zu unternehmen, das
genuegt," sagte der Koenig, "sie haben die Gesetze verletzt, aber ihre
Ehre trifft kein Vorwurf und ihrem Ehrenwort will ich glauben."
"Eure Majestaet haben durch diesen Entschluss," sagte Graf Bismarck,
"einer Anzahl junger und hoffnungsvoller Herzen Leben und Zukunft wieder
gegeben, und auch das wird zum Segen unserer Waffen werden. So ist denn
auch diese letzte schmerzliche Dissonanz des Jahres 1866 im schoenen und
wohlthuenden Accord geendet und nun, Majestaet,--
Vorwaerts mit Gott fuer Koenig und Vaterland."
"Auf Wiedersehen am Bahnhof, mein lieber Graf," sagte der Koenig, "wir
werden hier wohl lange nicht wieder zusammen arbeiten--"
"Dann aber, Majestaet," rief Graf Bismarck mit leuchtendem Blick, "wird
der preussische Adler seinen hoechsten Siegesflug vollendet haben, und
eine neue, strahlende Krone wird ueber seinem Haupte glaenzen."
Er ergriff seinen Stahlhelm, der neben ihm auf einem Stuhl lag, richtete
sich hoch empor und verliess mit militairischem Gruss das Cabinet.
Der Koenig trat an's Fenster und richtete den sinnenden Blick auf das
Standbild Friedrich des Grossen. Er bewegte leise die Lippen, ohne dass
hoerbare Worte aus denselben hervordrangen.
War es ein Gebet, das er sprach,--oder verkehrten seine Gedanken mit dem
Geiste seines grossen Ahnherrn, der zuerst das alte Brandenburg in
Wahrheit z
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