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er sangen, tranken und spielten, Polichinelbuden waren vorhanden und Alles erwartete mit Ungeduld den Aufbruch gegen den Feind, ueberzeugt, dass es nur eines Vorstosses dieser beruehmten franzoesischen Armee beduerfe, um siegreich und unueberwindlich bis zum Herzen Deutschlands vorzudringen. Der Kaiser war seit einigen Tagen von St. Cloud angekommen und hatte mit dem kaiserlichen Prinzen in der Praefectur Wohnung genommen. Vor dem Praefecturgebaeude schilderten die Cavallerie-Doppelposten, und die glaenzende Generalitaet mit ihrem Gefolge, die Adjutanten und Ordonnanzofficiere des Kaisers, welcher den ganzen Pomp seines militairischen Hofes entfaltete, gingen aus und ein. Inmitten all' dieses Laerms und all' dieses Glanzes sass der Kaiser in der Generalscampagneuniform truebe und niederschlagen in seinem Zimmer, dessen Fenster durch dichte Vorhaenge beschattet waren, um die heissen Strahlen der Sonne abzuhalten und der Imperator, welcher hier in der Mitte seiner siegesgewissen Truppen sich befand, blickte finster mit einem gramvollen, resignirten Ausdruck vor sich nieder. Er hielt einige Depeschen in der Hand, welche er eben durchlesen hatte, und die Nachrichten, welche dieselben brachten, schienen nicht erfreulicher Natur zu sein, denn mit einem unwillkuerlichen Griff hatten die Haende des Kaisers das Papier zerknittert. "Welch ein entsetzlicher Zustand in dieser Armee," sagte er, "welch ein Chaos unter dieser glaenzenden Aussenseite--oh, warum habe ich nicht vorher das Alles klar gesehen, was sich jetzt so furchtbar und unerbittlich vor meinem Blick oeffnet,--jetzt wo keine Umkehr, kein Einhalt des Verhaengnisses mehr moeglich ist. Ich habe eine Verstaendigung im letzten Augenblick noch gehofft, ich habe irgend ein Entgegenkommen von Berlin aus erwartet, um noch an der Spitze der gegenueberstehenden Armeen das drohende Unheil beschwoeren zu koennen und die Concessionen zu erreichen, nach denen ich so lange gestrebt. Alles ist vergebens, man ist dort entschlossen, das Aeusserste zu wagen. Diese Veroeffentlichung des Benedettischen Vertragsentwurfs, diese Depesche des Grafen Bismarck an die Maechte, das Alles beweist mir, dass alle Bruecken abgebrochen sind, und dass das furchtbare Verhaengniss des Krieges seinen Weg gehen muss. Und welche Hoffnungen bleiben mir," sprach er mit dumpfer Stimme, "mir, der ich schon vor dem Beginn des Kampfes ein zerbrochenes Schwert in der Hand halte." Er starrte im finstern Sch
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