FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   189   190   191   192   193   194   195   196   197   198   199   200   201   202   203   204   >>  
d zu leisten, den man natuerlich nochmals von Ihnen verlangen wird, da Sie frueher dem Koenige von Hannover geschworen haben." "Ich bin bereit," sagte Cappei. "Sie duerfen nicht vergessen," fuhr der Beamte ernst fort, "dass wenn Sie den Versuch machen sollten, Ihre Freiheit zu benutzen, um sich Ihrer Landwehrpflicht zu entziehen, Sie damit das Verbrechen der Desertion begehen wuerden, welches im gegenwaertigen Kriegszustande unfehlbar die Todesstrafe nach sich zieht." "Seien Sie unbesorgt, Herr Amtmann," rief Cappei, "ich werde mich puenktlich stellen, und ich wuensche nur, dass mein Regiment das erste sei, welches die franzoesischen Grenzen ueberschreitet. Darf ich vorher meine Mutter und meinen Oheim besuchen?" fragte er dann. "Sie sind vollkommen frei zu thun, was Sie wollen," sagte der Beamte, "vorausgesetzt, dass Sie sich puenktlich zur rechten Zeit zur Einstellung melden. Leben Sie wohl. Ich freue mich, dass Ihre Angelegenheit dies Ende genommen hat, und ich wuensche, dass Sie gesund und wohl behalten aus dem Kriege zurueckkehren moegen." Er neigte freundlich den Kopf. Cappei gruesste in militairischer Haltung und verliess kraeftigen und festen Schrittes das Zimmer. Gross war die Freude bei seinem Erscheinen in dem Hause seines Oheims, wo seit seiner Verhaftung tiefe Trauer und Bekuemmerniss geherrscht hatte. Gross aber auch war der Schmerz der alten Frau, als sie vernahm, dass sie ihren Sohn nur wiedersehen sollte, um ihn sogleich wieder zu verlieren und ihn hinausziehen zu sehen in die Todesgefahr eines furchtbaren Krieges. Ernst und feierlich sassen die drei Menschen bei dem letzten Wahl zusammen, welches nach alter Bauernsitte reichlich fuer den Scheidenden aufgetragen wurde, und welches fast Keiner von ihnen beruehrte. Mit thraenenden Augen blickte die alte Frau auf den Sohn, der ihr so schnell wieder entrissen werden sollte, nachdem Verbannung und Gefangenschaft ihn getroffen, um noch groesseren Gefahren entgegenzugehen--finster sass der alte Niemeyer da. Er sah zwar lieber den jungen Menschen mit der Waffe in der Hand nach Frankreich hinausziehen, als dass dieser sich eine Heimath gesucht haette in dem Lande, das er den alten Traditionen nach, doch immer als den Feind Deutschlands ansah, aber die drohende Todesgefahr des Sohnes seiner Schwester, den er wie sein Kind liebte, bewegte ihn tief. Doch endlich troestete ihn das glaubensstarke Vertrauen auf die Alles zum Besten kehrende V
PREV.   NEXT  
|<   189   190   191   192   193   194   195   196   197   198   199   200   201   202   203   204   >>  



Top keywords:
welches
 

Cappei

 

Todesgefahr

 
seiner
 
wuensche
 
Menschen
 

puenktlich

 

wieder

 

hinausziehen

 

Beamte


sollte
 
Scheidenden
 

reichlich

 

Bekuemmerniss

 

Bauernsitte

 

beruehrte

 

thraenenden

 

Trauer

 

aufgetragen

 

Keiner


sassen
 

verlieren

 

sogleich

 
Schmerz
 

vernahm

 
wiedersehen
 
furchtbaren
 

geherrscht

 

zusammen

 

letzten


Krieges

 

feierlich

 
getroffen
 
drohende
 

Sohnes

 
Schwester
 

Deutschlands

 

Traditionen

 

liebte

 

Besten


kehrende

 

Vertrauen

 
glaubensstarke
 

bewegte

 
endlich
 
troestete
 

haette

 

gesucht

 
Gefangenschaft
 

groesseren