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men ueberstanden, und die Hochzeit war fuer den September festgesetzt, bis zu welcher Zeit der fuer die Aufnahme des jungen Paares bestimmte Fluegel des Schlosses auf dem Rantow'schen Familiensitz hergestellt sein sollte, zu dessen Ausschmueckung der Commerzienrath nicht muede wurde, von ueberall her das Schoenste und Kostbarste an Mobilien und Stoffen kommen zu lassen. Da brach mitten in diese Vorbereitungen die grosse Catastrophe herein, welche ganz Europa bewegte. Und wie diese Catastrophe die Fuersten und Diplomaten aus ihren Villeggiaturen und Badekuren aufschreckte und in den furchtbaren Ernst des Lebens zuruecktrieb, so unterbrach sie auch die Vorbereitungen zu der Verbindung des Barons von Rantow mit Fraeulein Anna Cohnheim. Sorgenvoll ging der Commerzienrath einher. Es war nicht nur der Aufschub des von ihm so sehnlichst gewuenschten Familienereignisses, welcher ihn bewegte und bekuemmerte--der ploetzlich hereinbrechende Krieg griff auch zerstoerend in alle seine finanziellen Operationen ein. Die Unternehmungen, welche er mit dem Baron verabredet hatte, mussten natuerlich vorlaeufig bis zur Wiederkehr ruhiger Verhaeltnisse aufgeschoben werden. Der junge Baron von Rantow war zur Zeit seines Eintritts in das militairpflichtige Alter wegen der Anlage zu einem Brustleiden, die ohne unmittelbar gefaehrlich zu werden, ihm grosse koerperliche Anstrengungen unmoeglich machte, fuer dienstunfaehig erklaert. Von dieser Seite haette daher der Verbindung der beiden jungen Leute nichts entgegen gestanden. Indess Fraeulein Anna erklaerte mit grosser Bestimmtheit, dass sie vor dem Ende des Krieges, welcher das ganze Vaterland in so grosse Gefahr stuerzte und so viel Trauer in zahlreiche Familien bringen muesste, an die Hochzeit nicht denken wolle. So war denn die Hochzeit wieder in unbestimmte Fernen hinausgeschoben. Am Vormittage des verhaengnissvollen einunddreissigsten Juli, an welchem der Koenig Berlin verlassen sollte, um zur Armee sich zu begeben, befand sich die Commerzienraethin Cohnheim bei dem Baron von Rantow und seiner Gemahlin. Die Koenigin Augusta hatte wenige Tage zuvor einen Aufruf an alle Frauen des Vaterlandes erlassen, um Huelfsmittel fuer die Verpflegung der Verwundeten an den Rhein zu senden. Und die Commerzienraethin hatte mit Eifer diese Gelegenheit ergriffen, um sich der Baronin von Rantow anzuschliessen bei der Bildung eines kleinen Damenvereins zur Erfuellung dieser patriotischen Aufgabe.
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