haben ihn isolirt und nur
einen einzelnen Mann auf Ihre Seite gebracht. Den Werth dieses Gewinns,"
sagte er mit einem leisen Anklang von Ironie, "wird die Zukunft zeigen.
Eure Majestaet haben ferner," sprach er dann weiter, "von der
oeffentlichen Meinung Frankreichs gesprochen, welche den Krieg verlangt,
Eure Majestaet haben Recht, die oeffentliche Meinung verlangt den Krieg.
Aber hat man sie denn nicht dahin gebracht, ihn zu verlangen?--und
dann, Sire, die oeffentliche Meinung ist ein wunderbares Ding. Sollte
dieser Krieg, was Gott verhueten wolle, ungluecklich fuer Frankreich
ausfallen, so wird jeder Einzelne aus dieser Menge, deren zusammen
toenender Ruf jetzt die oeffentliche Meinung bildet, seine Urheberschaft
an dem Krieg verleugnen, auf Eure Majestaet und Ihre Regierung allein
wird man die Schuld desselben werfen."
"Aber halten Sie es denn fuer moeglich," fragte der Kaiser, "jetzt noch
den Krieg zu vermeiden?"
"Nein, Majestaet," erwiderte Herr Rouher, "jetzt nicht mehr. Vor wenigen
Tagen vielleicht waere das noch moeglich gewesen. Man konnte die
Zuruecknahme der Hohenzollernschen Candidatur als einen grossen Triumph
der franzoesischen Intercession darstellen, und wenn dies von allen
Organen der Regierung und der ihr zu Gebote stehenden Presse geschehen
waere, so wuerde ganz Frankreich in diesem Augenblick ebenso befriedigt
sein und ebenso stolz auf das wieder hergestellte Prestige des
Kaiserreichs blicken, als es nun nach der Entscheidung durch die Waffen
ruft. Wenn diese unglueckliche Frage der Garantie fuer die Zukunft, welche
ja doch practisch kaum eine Bedeutung gehabt haette, nicht gestellt waere,
wenn man der Kammer und der ganzen franzoesischen Nation die
Zurueckweisung einer fernern Discussion von Seiten des Koenigs von Preussen
nicht als eine Beleidigung des Vertreters Frankreichs dargestellt haette,
dann, Sire, waere es noch moeglich gewesen, dieses gefahrvolle Spiel mit
den eisernen Wuerfeln des Krieges zu vermeiden--jetzt, Sire, ist es nicht
mehr moeglich! Unter den Umstaenden, welche jetzt geschaffen sind, koennen
wir nur noch von Gott und unserm Muthe den Triumph des franzoesischen
Degens erwarten. Und meine Aufgabe wird es sein, Sire, mit allen
Mitteln, die mir zu Gebote stehen, durch den Einfluss der Koerperschaft,
an deren Spitze Eure Majestaet mich gestellt haben, ganz Frankreich mit
dem Muthe und der Begeisterung zu erfuellen, deren wir in dieser
Katastrophe beduerfen. Ich bitte Eure Majesta
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