er sie wollen."
"Wir haben eben darueber gesprochen, was aus uns werden soll," erwiderte
Herr von Tschirschnitz, "unsere Bezuege von Hietzing sind uns, wie Sie
wissen, seit lange entzogen. Wir haben Alle unsere Baarschaft
zusammengeschossen und damit diese Zeit her unter den aeusserten
Einschraenkungen gelebt--der Augenblick ist sehr nahe, in welchem wir
saemmtlich nichts mehr besitzen werden--"
"und in welchem uns nichts mehr uebrig bleiben wird," rief Herr von Goetz,
"als uns, wenn es sein muss, als gemeine Soldaten anwerben zu lassen."
"Um Gottes Willen, meine Herren," rief der Regierungsrath
Meding,--"bedenken Sie, was Sie thun. Bedenken Sie, dass es sich in
diesem Augenblick nicht um eine erneute Aufnahme des Kampfes von 1866
handelt. Bedenken Sie, dass in diesem Krieg das ganze Deutschland vereint
gegen Frankreich steht. Bedenken Sie, dass jeder Deutsche, der in diesem
Augenblick in irgend einer Weise auf der Seite der Feinde unseres
gesammten Vaterlandes stuende, ewiger Schande verfallen muesste; dass die
Verachtung der Franzosen selbst ihn treffen wuerde, und dass selbst im
Falle eines franzoesischen Sieges die deutsche Erde niemals wieder Raum
fuer ihn haben wuerde. Deshalb bin ich hierher gekommen, um Sie auf das
dringendste vor allen uebereilten und verzweiflungsvollen Entschluessen zu
warnen. Ich bitte und beschwoere Sie, verlassen Sie Frankreich, gehen Sie
nach der Schweiz und warten Sie dort die Ereignisse ab. Ich habe gehoert,
dass hier durch den Grafen Breda Versuche gemacht werden, die Truemmer
der auseinander gesprengten Legion wieder zu vereinigen."
Herr von Tschirschnitz lachte laut und hoehnisch auf.
"Dieser Graf Breda," rief er, "ist ein Franzose, ein Agent des
dunkelsten Ultramontanismus--dass er sich als Vertreter des Koenigs von
Hannover gerirt und eine hannoeversche Legion formiren will, das ist
allerdings die Krone von allem, was bis jetzt geschehen."
"Aber," fiel Herr von Duering ein, indem er sich zu dem Regierungsrath
Meding wendete, "Sie kennen unsere Lage und ich kann Ihnen nur
wiederholen, was ich Ihnen schon sagte, als ich Sie vom Bahnhof
hierherbrachte, was bleibt uns denn anders uebrig, als uns irgendwo auf
die moeglichst anstaendige Weise todtschiessen zu lassen. Wir haben keine
andere Rettung aus unserer Lage."
Der Regierungsrath Meding blickte sinnend vor sich nieder.
"Jedes Schicksal ist besser," sagte er, "als in den Reihen der Feinde
des vereinigten Deutschlands
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