ntflammen, und das Kaiserreich wird
sich in diesem heiligen Feuer immer fester und unaufloeslicher mit dem
Blut und Leben der Nation verbinden. Eure Majestaet wissen, wie ich den
Frieden gewuenscht habe, wie die Erhaltung des Friedens meine Bedingung
bei Uebernahme des Portefeuilles war, wenn ich jetzt sage: Der Krieg ist
nothwendig, sofortige Kriegserklaerung ist eine nationale Pflicht fuer
Eure Majestaet, dann werden Sie ueberzeugt sein, dass kaum Jemand in
Frankreich in diesem Augenblick den Frieden wuenschen kann, wenn er nicht
zu gleicher Zeit der Feind Eurer Majestaet und des Kaiserreichs ist, wenn
er nicht wuenscht, dass das Kaiserreich sich von dem nationalen Aufschwung
trennen und damit den ersten Schritt zu seinem Untergang thun soll."
"Herr Thiers wuenscht den Frieden," sagte der Kaiser leicht laechelnd, "er
hat sich im Corps legislatif und auch sonst so oeffentlich als moeglich
dafuer ausgesprochen."
"Die oeffentliche Meinung, Sire," erwiderte Herr Ollivier, "hat ihm
sogleich darauf die Antwort gegeben, man hat vor seinem Hotel sehr
lebhafte Demonstrationen gemacht und ihm zugerufen. "Nieder mit dem
kleinen Preussen!"
"Herr Thiers sollte nicht vergessen," sagte der Kaiser, "dass sein Koenig
Louis Philippe gefallen ist, weil er einen Krieg nicht fuehren wollte,
den das Nationalgefuehl verlangte, und weil er die Demuethigung
Frankreichs weiter trieb, als der franzoesische Stolz es ertragen kann.
Vielleicht moechte Herr Thiers wuenschen dass ich denselben Fehler begehe,
um demselben Schicksal zu verfallen,--sein Wunsch soll nicht erfuellt
werden. Wollen Sie, mein lieber Herzog, mit Herrn Ollivier die
Kriegserklaerung entwerfen? Ich werde morgen wieder hereinkommen, da ich
Sie in dieser viel bewegten Zeit, nicht durch eine Fahrt nach St. Cloud
ihren Geschaeften entziehen darf, um dann im gesammten Ministerrath die
Erklaerung fest zu stellen. Bereiten Sie die Paesse fuer den Baron Werther
vor."
"Der Baron, Sire," erwiderte der Herzog von Gramont, "ist heute bereits
bei mir gewesen, um mir anzuzeigen, dass er sich auf Urlaub begebe. Es
sind," fuhr er fort, "vor seinem Hotel einige unangenehme
Demonstrationen vorgekommen."
"Man soll dort sogleich starke Polizeimacht,--wenn es noethig ist,
Truppen aufstellen," rief der Kaiser, "und den Botschafter gegen jede
feindliche Kundgebung auf das Entschiedenste schuetzen. Die nationale
Entruestung darf die Grenzen der voelkerrechtlichen Pflichten und des
Anstandes
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