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esetzt seiner Freundschaft und seiner Sympathien gegen Frankreich." "Das Alles wird nicht hindern, Sire," sagte der Fuerst Metternich, "dass wenn es wirklich zum Conflict kommt, Russland sehr entschieden auf die Seite Preussens treten und wenigstens ganz bestimmt Oesterreich verhindern wird, irgend etwas zu unternehmen. Ich beschwoere also Eure Majestaet," fiel er lebhafter sprechend fort, "glauben zu wollen, dass Oesterreich sich von der Liga der Neutralen nicht wird trennen koennen--ich bitte Eure Majestaet instaendigst, in dieser ganzen Sache keinen Schritt zu thun, der zu unheilbaren Conflicten fuehren kann, denn Eure Majestaet wuerden ganz isolirt sein und sich dem hoch aufgeregten deutschen Nationalgefuehl gegenueber befinden, welches, von Preussen organisirt, ein furchtbar gefaehrlicher Gegner sein wird." "Glauben Sie," sagte der Kaiser, den Blick scharf und forschend auf Metternich richtend, "dass das deutsche Nationalgefuehl in Baiern und Wuertemberg sich jemals fuer Preussen wird erheben koennen, da man dort doch einsehen muss, dass wenn man unter preussischer Fuehrung gegen Frankreich zu Felde zieht, man fuer immer die eigene Selbststaendigkeit aufgiebt. Man hat mir berichtet," sagte er, "dass die Stimmung in jenen Staaten sehr preussenfeindlich ist und Sie selbst, lieber Fuerst, haben mir frueher Aehnliches mitgetheilt. Sollte das Alles sich schnell aendern koennen?" "Es wird sich aendern, Sire," sagte der Fuerst, "und hat sich zum Theil schon geaendert, und von Berlin aus wird mit grosser Geschicklichkeit gearbeitet, um der oeffentlichen Meinung die Haltung Frankreichs gegenueber der Candidatur des Prinzen von Hohenzollern als eine der ganzen Nation angethane Beleidigung darzustellen. Glauben mir Eure Majestaet, die Sueddeutschen Staaten werden in dieser Frage mit Preussen gehen--die Sueddeutschen Fuersten zunaechst, sie haben im Jahre 1866 gesehen, wie unerbittlich Preussen mit seinen Feinden verfaehrt, und um sich von Neuem in einen Kampf einzulassen, muessten sie eine grosse Coalition auf ihrer Seite sehen, welche ihnen Gewissheit des Sieges oder wenigstens des Schutzes ihrer Throne gewaehrt." Der Kaiser versank in schweigendes Nachdenken. Fuerst Metternich sah ihn in tiefer Bewegung an. Seine grossen, klaren und ausdrucksvollen Augen verschleierten sich mit einem leichten Thraenenschimmer und mit dem Ausdruck inniger Ueberzeugung sprach er: "Eure Majestaet haben die Gnade gehabt, die Gefuehle
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