welchen man ihn von allen Seiten
ansah.
Die Wagen waren bepackt; die Locomotive war schnaubend herangefahren und
hatte sich an die Spitze des Zuges gestellt; die Lakaien in Reiselivreen
standen an den Thuerschlaegen.
Da ertoenten vom Badehause einzelne, sich schnell fortpflanzende
Hochrufe. Wenige Augenblicke darauf fuhr der Koenig an den Perron heran,
er trug Militair-Rock und Muetze. Der Fluegel-Adjutant Fuerst Radziwill
begleitete ihn, der Hofmarschall Graf Perponcher ging dem Koenige
entgegen und meldete, dass Alles bereit sei.
Der Koenig sah frisch und kraeftig aus, seine Haltung war stolz und fest,
und trotz des tiefen Ernstes, der auf seinen Zuegen lag, blickten seine
Augen doch in milder Heiterkeit auf die zu seiner Begruessung Versammelten
hin. Er richtete, schnell die Reihe herabschreitend, mit freundlichem
Kopfnicken alle diese ehrerbietigen Gruesse erwidernd, an einzelne
Bekannte einige Worte. Bei dem Polizei-Praesidenten von Wurmb, welcher im
Reiseanzug gegenwaertig war, blieb der Koenig einen Augenblick stehen.
"Ich habe Sie gebeten mit mir abzureisen," sagte er. "Sie werden viel zu
thun finden,--unsere Vorbereitungen fuer die Enthuellung des Denkmals des
hochseligen Koenigs," fuegte er mit wehmuethigem Laecheln hinzu, "werden nun
wohl fuer laengere Zeit vertagt bleiben."
"Moege die Errichtung des ehernen Denkmals auch noch hinausgeschoben
werden, Majestaet," erwiderte Herr von Wurmb mit bewegter Stimme, "das
lebendige Denkmal an die grosse Zeit des hochseligen Herrn, welches in
jedem Preussenherzen fest begruendet ist, wird in diesen Tagen mit
lebendigen Kraenzen der Erinnerung und neuer Hoffnung geschmueckt. Wieder
durchdringt das ganze Volk wie damals der heilige Ruf aus der Zeit des
eisernen Kreuzes "Mit Gott fuer Koenig und Vaterland."
Der Koenig neigte das Haupt, sein Blick fiel auf das schwarz-weisse Band
des eisernen Kreuzes, das er trug, und indem er dasselbe leicht mit der
Hand beruehrte, sagte er halb laut:
"In diesem Zeichen werden wir siegen."
Er ging weiter. Raschen und festen Schrittes trat er zu dem sich tief
verneigenden Grafen Benedetti.
"Sie haben gewuenscht, Herr Graf," sagte der Koenig mit freundlicher
Hoeflichkeit, "sich von mir zu verabschieden--leben Sie wohl."
Trotz der Gewalt, mit welcher der franzoesische Diplomat den Ausdruck
seiner Zuege beherrschte, zeigte sich doch einen Augenblick eine maechtige
Bewegung auf seinem Gesicht.
"Ich danke Eurer Majestaet
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