," sagte er mit leicht zitternder Stimme, "dass
Sie mir Gelegenheit geben, von Ihnen Abschied zu nehmen, und ich danke
Ihnen auch in diesem Augenblick noch einmal fuer die Gnade und das
Wohlwollen, welches Sie mir waehrend der Zeit meiner Beglaubigung an
Ihrem Hofe bewiesen haben. Moechte die Zukunft Alles zum Guten wenden."
"Die Zukunft liegt in Gottes Hand," sagte der Koenig mit fester Stimme,
und indem er freundlich den Kopf neigte, wandte er sich zur Thuer des
Salonwagens, an welcher der Hofmarschall und die uebrigen Herren des
Gefolges ihn erwarteten.
"Kommen Sie zu mir, lieber Abeken," sagte der Koenig, "wir haben
unterwegs viel zu arbeiten und nehmen Sie St. Blanquart mit, damit alle
ankommenden Depeschen sogleich dechiffrirt werden koennen."
Der Geheime Legationsrath nahm aus der Hand eines Dieners die grosse
Mappe, welche seine Papiere enthielt, winkte den Hofrath St. Blanquart,
welcher in einiger Entfernung von dem koeniglichen Gefolge stand, heran,
und beide folgten dem Koenige, welcher bereits eingestiegen war, in den
Salonwagen, waehrend die uebrigen Herren ihre Plaetze in den Coupes vor und
hinter demselben einnahmen.
Die Locomotive pfiff, der Koenig trat noch einmal an das Fenster und
winkte gruessend mit der Hand.
Ein brausender Hochruf ertoente als Antwort auf den koeniglichen
Abschiedsgruss und wiederholte sich mit wachsender Begeisterung, waehrend
der immer schneller dahin rollende Zug den Monarchen aus dem stillen,
friedlichen Badeort nach seiner Residenz zurueckfuehrte, von wo er bald
hinausziehen sollte an der Spitze des waffengeruesteten Deutschlands, um
von Neuem den Kampf aufzunehmen gegen den alten Feind seines Hauses und
seines Landes.
Der Koenig hatte an dem Fenster des Salonwagens Platz genommen und
blickte durch die hellen Glasscheiben in die lachende Gegend hinaus,
waehrend der Geheimrath Abeken ihm gegenueber Platz genommen hatte, um
ihm die verschiedenen eingegangenen Depeschen vorzutragen.
Der Hofrath St. Blanquart sass am Ende des Salons, den Chiffre vor sich,
eine nach der andern die Depeschen dechiffrirend, welche unmittelbar vor
der Abreise eingegangen waren und bereit, diejenigen in Empfang zu
nehmen, welche man auf den einzelnen Stationen erwarten musste.
"Ich habe Eurer Majestaet," sagte der Geheimrath Abeken, "sogleich zu
Anfang eine wichtige und erfreuliche Nachricht mitzutheilen. Aus Muenchen
ist gemeldet, dass der Koenig auf den Vorschlag des Ministeriums erkl
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