en an. Gerade diejenigen
welche den Regierungsantritt des Fuersten beguenstigten, die Fuehrer der
radicalen Partei, sind am wenigsten geneigt seine Autoritaet zu staerken.
Sie wollen ihn zu einem lenkbaren Zoegling machen und erschweren ihm das
Leben in jeder Weise, Senat und Deputirtenkammer sind seit den vier
Jahren der Regierung des Fuersten Carl schon dreimal ausgeloest, und der
Aufloesung folgte jedes Mal eine Agitation durch das ganze Land, die das
oeffentliche Leben aufs tiefste erschuettert."
"Lassen Sie mir den Bericht hier," sagte der Koenig, "der arme Carl von
Hohenzollern thut mir leid, dass er sich in diese Verwirrung hinein
begeben hat, welche zu loesen ihm kaum gelingen moechte. Es ist
merkwuerdig," sagte er, waehrend Herr Abeken den Bericht auf den
Schreibtisch des Koenigs legte, "dass das Beispiel in der Familie, den
Prinzen Leopold nicht abhaelt, auch seinerseits sich auf den Weg
aehnlicher Abenteuer zu begeben, die vielleicht noch unangenehmer und
verhaengnissvoller werden koennen. Der Fuerst Anton hat an diesem kleinen
rumaenischen Thron schon genuegend empfunden, was solche Expeditionen
kosten. Das spanische Unternehmen moechte wohl leicht noch etwas theurer
werden koennen. Wenn keine eiligen Sachen mehr da sind," sagte er dann,
"so bitte ich Sie das Uebrige fuer morgen zu vertagen. Ich moechte noch
hoeren, ob Wilmowsky etwas Dringendes vorzutragen hat und einige Briefe
lesen, die ich so eben erhalten, bevor ich Benedetti empfange," sagte er
mit leichtem Seufzer. "Der Kronprinz hat mir sehr ausfuehrlich ueber seine
Begegnung mit dem Kaiser Alexander in Breslau geschrieben, und es ist
mir eine rechte Herzensfreude gewesen, zu sehen, dass auch dort wieder
die mir so lieben Familienbeziehungen den innigsten Ausdruck gefunden
haben. Der Kaiser hat dem Kronprinzen selbst den St. Georgsorden zweiter
Klasse an die Brust geheftet und zugleich an Fritz Carl denselben Orden
geschickt, wozu er mich schon frueher um die Erlaubniss gebeten hatte. Das
Alles freut mich ungemein, die Beziehungen zu dem russischen Hause hege
und pflege ich wie ein theures Vermaechtniss meines Vaters und wuensche
von Herzen, dass dieselben Beziehungen in der kuenftigen Generation auch
fort leben moegen."
"Abgesehen von diesen Traditionen," sagte der Geheimrath Abeken, welcher
sich erhoben und seine Mappe unter den Arm genommen hatte, "welche ja in
der glorreichsten Geschichte Preussens wurzeln, sind die guten
Beziehungen mit Russl
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