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und sinnend sagte der Koenig: "Sie verlangen von mir die Verzichtleistung des Prinzen von Hohenzollern, sie wollen sich nicht nach Spanien wenden,--es ist in dem Allen ein Hintergedanke, ich fuehle das an dem ganzen Wesen Benedetti's, er macht mir den Eindruck, dass er schaerfere Instructionen hat, als seine Worte erkennen lassen. Diese fast absichtliche Muehe, die man sich giebt, um die Sache zu einer Frage zwischen Deutschland und Frankreich zu machen, was sie doch nicht ist, kommt mir ein wenig bedenklich vor--und je mehr man sie zu einer deutschen Frage macht, um so weniger bin ich meinerseits im Stande, irgend eine Concession zu gewaehren. Jedenfalls telegraphiren Sie nach Berlin, dass Bismarck hierher kommen moege; wenn die Sache irgend eine ernstere Dimension annimmt, muss ich ihn doch bei mir haben. Auch waere es gut," fuegte er hinzu, "wenn Moltke von seinem Urlaub zurueckkaeme, es ist immer besser, fuer alle Faelle vorbereitet zu sein, als ueberrascht zu werden. Nach dem Diner theilen Sie mir sogleich alle Nachrichten mit, die weiter von Berlin gekommen sind." Der Geheime Legationsrath ging hinaus. "Sollte es moeglich sein," sprach der Koenig mit tiefem Sinnen an das Fenster tretend, "dass auch dieser Kampf mir noch beschieden waere? Die Mahnung an das Standbild meines Vaters--an das eiserne Kreuz liessen so lebhaft in mir die Bilder jener alten vergangenen Zeiten heraufsteigen,--nun," sagte er den Blick ueber die gruenen Baeume hin zum Himmel richtend, "in dieser Mahnung liegt auch die Buergschaft fuer die Zukunft Preussens und Deutschlands,--wenn Gott den Kampf beschlossen, so wird auch Gott mit uns sein in diesem Kampf!" Die Thuer des Cabinets wurde geoeffnet, der Hofmarschall Graf Perponcher trat ein, meldete Seiner Majestaet, dass das Diner servirt sei und schritt dann dem Koenige voran in den kleinen Versammlungssaal, in welchem das Gefolge und die zur Tafel befohlenen etwa vierzehn Personen versammelt waren. Der Koenig gruesste die Anwesenden huldvoll und heiter und schritt in den Speisesaal voran, in welchem die koeniglichen Jaeger in ihrer geschmackvollen gruenen und silbernen Livree zum Service bereit standen. Graf Benedetti nahm neben Seiner Majestaet Platz, der Koenig unterhielt sich mit ihm waehrend des ganzen Diners in so liebenswuerdig, freundlicher und unbefangener Weise, dass alle Anwesenden die Ueberzeugung gewannen, es koennten keine ernsthaften drohenden Wolken am politischen Ho
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