gen, welche jetzt alle Welt
erfuellen, in einem Augenblick aufhoeren. Die hohe Weisheit Eurer Majestaet
und die grossherzigen Gefuehle, welche Sie erfuellen, werden Ihren
Entschluss bestimmen. Ich beschwoere Eure Majestaet, Europa diesen
neuen Beweis von den edlen Gesinnungen zu geben, in welchen
Allerhoechstdieselben bei jeder Gelegenheit beigetragen haben, den
allgemeinen Frieden zu erhalten und zu befestigen. Die Regierung des
Kaisers," fuegte er hinzu, "wird in einem solchen Entschluss Eurer
Majestaet eine neue und innige Befestigung der guten Beziehungen zwischen
Frankreich und Preussen erblicken und wird einen solchen Entschluss, wie
ich versichern darf, mit hoher Freude und dankbarer Anerkennung
entgegennehmen, ebenso wie sie ueberzeugt ist, dass derselbe in ganz
Europa allgemeine Befriedigung erregen wird."
Der Koenig hatte vollkommen ruhig und ohne ein aeusseres Zeichen seiner
Gedanken die Worte des Botschafters angehoert, er sah einen Augenblick
schweigend zu Boden und richtete dann den klaren Blick seines offenen,
freien Auges fest auf Benedetti.
"Mein lieber Graf," sagte er, "es ist vor allen Dingen nothwendig, jedes
Missverstaendniss und jede falsche Auslegung ueber die Art meiner
Intervention in dieser ganzen Angelegenheit auszuschliessen. Alle
Verhandlungen, welche ueber den Gegenstand gefuehrt wurden, haben sich
ganz ausschliesslich zwischen der spanischen Regierung und dem Prinzen
von Hohenzollern bewegt. Die preussische Regierung ist allen diesen
Verhandlungen nicht nur vollkommen fern geblieben, dieselbe war ihr
sogar gaenzlich unbekannt, auch ich persoenlich habe in keiner Weise in
dieselbe eingegriffen. Ich habe es sogar entschieden verweigert, einen
Agenten des Marschall Prim zu empfangen, welcher in dieser Sache nach
Berlin geschickt wurde und habe mich zum ersten Male ueber die ganze
Frage ueberhaupt geaeussert, als der Prinz Leopold bereits ganz entschieden
war, die ihm gemachten Vorschlaege anzunehmen und meine Erklaerung
darueber erbat. Dies fand bei meiner Ankunft in Ems statt, und ich habe
mich einfach darauf beschraenkt, dem Prinzen zu erklaeren, dass ich nicht
glaubte, seinen Absichten ein Hinderniss in den Weg legen zu sollen. Die
ganze, an sich schon sehr unbedeutende Einwirkung, welche ich
meinerseits auf die Sache habe ueben koennen, ist also rein passiver Natur
gewesen und hat sich ganz ausschliesslich auf meine Stellung als Chef des
Gesammthauses Hohenzollern bezogen. Lediglich in
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