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icht gegen Spanien, sondern ausschliesslich gegen Preussen richtet und in der ganzen Candidatur des Erbprinzen von Hohenzollern nur eine Intrigue des Grafen Bismarck erblickt,--wir haben ausserdem die Chance des Erfolges fuer uns, denn ich glaube nicht, dass man in Berlin geneigt sein wird, um dieser Frage willen einen ernsten Conflikt entstehen zu lassen. Und endlich," fuegte er mit Betonung hinzu, "wird sich durch diese Behandlung der Sache, die so oft vergebens gesuchte Gelegenheit finden, der Welt zu zeigen, dass der Schwerpunkt der oeffentlichen Angelegenheiten Europas noch nicht definitiv von Paris nach Berlin verlegt worden ist. Der Rueckzug, welchen die preussische Politik in dieser Sache zweifellos antreten wird, kann der oeffentlichen Meinung Frankreichs als ein grosser moralischer Sieg dargestellt werden und dies wird das schwer erschuetterte Prestige mit einem Schlage wieder herstellen. Wenn in Folge unserer Intervention die Candidatur des Erbprinzen von Hohenzollern zurueckgezogen werden muss, so wird dies der Regierung Eurer Majestaet ebenso viel nuetzen, als eine gewonnene Schlacht oder die Erwerbung von Compensationsobjecten, zu welcher bisher der vergebliche Versuch gemacht wurde." Er schwieg und blickte erwartungsvoll und forschend auf den Kaiser. Napoleon stand langsam auf, ging einige Male im Zimmer auf und nieder und blieb am Fenster stehen, sinnend auf seine Rosenbeete hinausblickend. Dann wandte er sich, die Hand auf die Fensterbruestung gestuetzt, zum Herzog zurueck und sprach: "Es liegt viel Wahres in dem Gedanken, den Sie da so eben ausgesprochen haben. Es waere vielleicht eine Angelegenheit um die Vergangenheit zu verbessern. Das Ganze wuerde freilich," sagte er achselzuckend, "im Wesentlichen nur ein Theatercoup sein. Aber," fuegte er hinzu, "die oeffentliche Meinung wird ja doch nur durch solche Theatercoups bestimmt, und es ist jedenfalls am besten, wenn man sie ausfuehren kann ohne ernsthafte Gefahr. Doch," sagte er dann mit tiefem Ernst, "sind wir vor solcher Gefahr sicher, sind wir vollkommen gewiss, dass wir in Preussen nicht auch diesmal wie so oft vorher auf einen bestimmten und festen Widerspruch stossen werden, dass sich aus der Sache nicht ein wirklicher und ernster Conflikt entwickelt, den ich in diesem Augenblicke um keinen Preis heraufbeschwoeren moechte." Der Herzog von Gramont richtete sich noch gerader empor als sonst, mit einem stolzen Laecheln kraeuselte er leicht se
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