rinzip gemaess hat
Frankreich stets das Selbstbestimmungsrecht der Voelker auf das
Sorgfaeltigste geachtet und vertreten, und auch den spanischen
Angelegenheiten gegenueber vom ersten Augenblick an officiell erklaert,
dass es sich jeder Einmischung in das Recht der spanischen Nation sich
nach ihrem eigenen Willen und Belieben zu constituiren, auf das
Gewissenhafteste enthalten werde. Wuerde Eurer Majestaet Regierung nun den
Spaniern verbieten wollen, sich irgend einen Koenig, der ihnen passend
erscheint, zu erwaehlen, so wuerde damit einem Prinzip scharf
entgegengetreten werden, welches Frankreich so wohl im Innern wie nach
aussen hin, bis jetzt proclamirt hat. Der Eindruck einer solchen
Erklaerung muesste beim franzoesischen Volke ein sehr unguenstiger sein, und
koennte bei dem grossen Nationalstolz der Spanier dahin fuehren, dass die
ganze Nation die Partei des Prinzen von Hohenzollern ergriffe, nur um
ihr souveraines Selbstbestimmungsrecht zu wahren, und dass gerade das,
was wir vermeiden wollen, vielleicht um so sicherer geschaehe. Auch
richtet sich der Unwille der oeffentlichen Meinung, die sich in den
Artikeln der Journale kund giebt, nicht gegen Spanien--"
"Aber wie wollen Sie denn,----" fiel der Kaiser ein, indem er den Herzog
fragend ansah.
"Sire," sprach der Minister lebhaft weiter, "nicht darin, dass die
spanische Nation ihr Recht, sich einen Koenig zu waehlen, frei ausuebt,
liegt eine Gefahr fuer Frankreich, sondern darin, dass ein Prinz des
preussischen Koenigshauses eine solche Wahl annimmt, und dass in Folge
dieser Annahme spaeter die preussische Politik im Fall feindlicher
Beziehungen zu Frankreich in Madrid Rueckhalt und Unterstuetzung finden
wird."
Der Kaiser neigte mit einem feinen Laecheln das Haupt und strich mit der
Hand ueber das Kinn.
"Ich verstehe," sagte er leise.
"Mir scheint deshalb," fuhr der Herzog fort, "dass wir nicht den Spaniern
verbieten sollen, sich irgend einen Koenig zu waehlen, sondern dass wir uns
an den Punkt wenden muessen, wo die Gefahr fuer uns liegt, und dass wir vom
Koenige von Preussen verlangen muessen, er solle dem Prinzen von
Hohenzollern die Annahme der spanischen Krone verbieten."
Der Kaiser wiegte gedankenvoll den Kopf hin und her.
"Dadurch enthalten wir uns," fuhr der Herzog fort, "jeder Beleidigung
der spanischen Nation, jedes Eingriffs in das nationale
Selbstbestimmungsrecht--wir folgen dem Zuge der oeffentlichen Meinung in
Frankreich, welche sich n
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