n" hatte er gesagt. Der Mann war nicht
satisfaktionsfaehig. Wenn ihm frueher mal einer "Maehren Sie nicht so lange"
gesagt haette! Zum Beispiel, als er in Sachen Pimpel _contra_ Karsubke
wegen eines Objektes von drei Mark und fuenfzig Pfennig neun Termine
ansetzte, von dem der letzte drei Stunden dauerte!
Tja - Ferien vom Ich!
Der Treppenflur ist durch den gelbroten Schein von Petroleumlampen
erleuchtet. Petroleum ist ein Licht, das aus der Erde gequollen ist. Darum
ist es wahrscheinlich so warm. Leute, die um eine Petroleumlampe sitzen,
sehen alle aus wie Bergvolk, das im Innern der Erde haust -
halbbeleuchtete Hoehlengesichter, die sich an den dunkel bleibenden Waenden
doch hell abheben. Alles im Zauberschein stillen, trauten Zusammenhockens,
ein Wissen und Bekennen: draussen ist Nacht. Alles andere grellere Licht
luegt den Tag vor.
Im Hausflur unten sagt die huebsche Magd Emilie: "Hoppla!", weil Herr
Gottfried an ihre Milchkanne stoesst. Und dann tritt er in die grosse
Bauernstube. Da umfaengt ihn das ganze grosse Behagen des zu frueh Erwachten,
der in eine warme Stube tritt. Alle Glieder dehnen sich in Wohligkeit. Um
den Tisch sitzen schon die Genossen und Genossinnen. Viele trinken Kakao,
andere loeffeln Milchsuppe. Er suppt. Susanne muss ihm den huebschen,
wahrhaft kuenstlerisch geformten Napf zweimal fuellen. Die
Fruehstuecksunterhaltung ist spaerlich und nuechtern wie ueberall. Zu Hause
wuerde er jetzt Kaffee trinken und die Zeitung dazu lesen. Das bisschen
Koffein wuerde ihm wahrscheinlich nichts schaden; aber dass er die Zeitung
wieder mal auf den Tisch hauen oder zerknuellt an die Wand schmeissen wuerde
- das waere schlimmer. Hier gibt's keine Zeitung. Es geht auch so. Sollten
Amerika und Japan inzwischen Krieg bekommen haben, ist's ihm voellig egal,
wer dabei zugrunde geht, gleichgueltiger als der vom Dackel zernagte
Latschen.
Der Regen spritzt noch immer an die Scheiben. Ein "Sauwetter" wuerde er zu
Hause sagen, die Gummischuhe anziehen, den Mantelkragen hochschlagen und
auf dem schnellsten Wege zur Strassenbahn trachten, um zum Gericht zu
fahren.
Hier - Gottfried Stumpe - oh weh! Gestern war das Wetter nicht viel
besser, und er hat Duenger fahren muessen. Die Arbeit verteilt Vater
Barthel. Gottfried glaubt, der Bauer habe etwas gegen ihn. Jedenfalls -
das steht fest - dieser Methusalem wird immer bevorzugt. Ist's schoen und
warm, dass er auf dem Kartoffelfelde Allotria mit dem Weibsvolk treiben
|