he putzen und den Kanari gut im Futter
halten, damit Ihre Mutter alles in Ordnung findet, wenn sie wiederkommt."
"Stefenson", sagte ich dankbar, "Sie sind ein seelenguter Mensch."
Das verdross ihn. Er sagte zunaechst gar nichts, spuckte dann mit grossem
Geschick bis zum gegenueberliegenden Wegrand und meinte endlich in gaenzlich
veraendertem Tone:
"Sie verstehen mich immer noch nicht. Das muessen Sie doch wissen, dass so
'n alter Fuchs wie ich immer seine Hintergedanken hat, wenn er mal 'nen
Abstecher ins Gefuehlsmaessige macht. Zum Beispiel jetzt habe ich gerade ein
wichtiges Geschaeft, bei dem Sie unbedingt mitwirken oder dem Sie
wenigstens zustimmen muessen, und da ist es mir natuerlich verdriesslich,
wenn Sie in verkaterter Stimmung sind."
"Und deswegen suchten Sie mich zu troesten?"
"Ja, nur deswegen!"
Ich laechelte. Er sah es und wurde erbost.
"Mensch, lachen Sie nicht! Was gehen mich denn Ihre
Familienangelegenheiten an? Glauben Sie, dass ich mich bei meinen tausend
Geschaeftsfreunden darum kuemmern kann, ob sie mal Krach mit einem Bruder
haben, ob mal ihre Mutter verreist, ob die Motten in ihre Moebel kommen
oder ihr Kanarienvogel verhungert? Haett' ich viel zu tun. Aber wenn zwei
Feldherren miteinander in den Krieg ziehen und der eine von ihnen
Zahnschmerzen hat, hat der andere dafuer zu sorgen, dass der Zahn gezogen
oder wenigstens plombiert wird. Sonst wird nichts aus ihrer Chose."
Ich laechelte nicht mehr, aber ich erwiderte auch nichts.
Da sagte Stefenson fast niedergeschlagen:
"Wenn Sie etwas Geschaeftssinn haetten, haetten Sie mich laengst gefragt, um
was fuer ein Geschaeft es sich handelt."
"So sagen Sie es mir - bitte!"
Er war verstimmt.
"Nun, ich kann ja den Weihnachtsberg auch ohne Sie von den Neustaedtern
zurueckkaufen."
"Den Weihnachtsberg wollen Sie zurueckkaufen?"
"Ich sagte es Ihnen eben. Wir muessen unser Heim bis zum Gipfel des Berges
ausdehnen, sonst spucken uns die Neustaedter auf den Kopf."
"Sie werden den wichtigsten Aussichtspunkt nie hergeben."
"Troesten Sie sich. Wozu habe ich in der 'Neustaedter Umschau' seit drei
Wochen Artikel gegen den Weihnachtsberg veroeffentlicht? Zum Beispiel, dass
sein Besuch von Neustadt aus ausserordentlich zu wuenschen uebrig lasse, weil
der viel bequemer zu erreichende Ochsenkopf eine viel bessere Aussicht
bietet, dass die Rentabilitaet ausserordentlich gering sei, die Paechter
nichts zu leisten vermoechten und solchen Kr
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