um
Rahel dient, erhalten, war dadurch geruehrt, heimlich in Waltersburg
angekommen und hatte sich in der Wohnung ihres Vaters, unseres jetzigen
Baurats, versteckt. Liebesselig und voller Sehnsucht. Ich, der das Maedchen
selbst geliebt hatte, war mit mir fertig geworden, guter Laune zu sein und
ihr zu einem unschuldigen Racheplan gegen den Geliebten zu helfen. Nun
scheiterte alles am Hochmut dieses Hansnarren.
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Wir waren kurz vor dem Grundhof, da blieb Stefenson ploetzlich stehen und
fing unbaendig an zu lachen. Es war schon gar kein Lachen mehr, es war ein
Kollern.
"Also", sagte er, "nun haben sie den Fuchs gefangen, und da sie ihn in der
Falle haben, machen sie beleidigte Gesichter, weil der Gefangene knurrt,
was doch selbstverstaendlich ist. Lieber Doktor, Freund und Menschenkenner,
bitte, gehen Sie mal freundlichst voran bis zur Lindenherberge und
erwarten Sie uns im Poetenwinkel. Wir kommen langsam nach."
Ich ging voran, und als die beiden anderen im Poetenwinkel eintrafen, sah
ich in ihnen ein glueckliches Paar.
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Es war noch nicht spaet, wir waren im Poetenwinkel allein, die Feriengaeste
noch alle beim Abendbrot. Als wir mit dem allerbesten Wein, den der
Herbergsvater besass, angestossen hatten, sagte Stefenson so ganz nebenher
zu mir:
"Dass der Kerl von der 'Umschau' zwei Mark fuer die Zeile der gefaelschten
Verlobungsnotiz von Ihnen genommen hat, war unverschaemt. Eine Mark waere
auch genug gewesen."
"Woher wissen Sie den Preis?"
"Na, ich war doch drueben in der Redaktion."
"In der Zeitung? Wann? Heute nachmittag?"
"Ja, natuerlich! Ich witterte etwas und wollte wissen, woher die 'Umschau'
die grosse Neuigkeit habe, und da kriegte ich mit Hilfe einiger
Ueberredungskunst und einigen Papiergeldes den ganzen schoenen Schwindel
heraus."
"Das ist infam!" rief ich.
"Er hat alles gewusst", sagte fassungslos die schoene Eva.
"Jawohl, alles!" schmunzelte Stefenson. "Dann, als ich von Neustadt
zurueckkam, ging ich gleich wieder zu unserem Herrn Doktor, und als mir der
so ganz geschickt und ganz und gar unauffaellig suggerierte, ich solle doch
durchaus mal zu der alten Sibylle gehen, da sagte ich mir: Hm, da ist was
dahinter! Da werden die Schlauberger mit dir wohl noch was vorhaben. Und
ich ging zu der alten Sibylle."
"Er hat mich sofort erkannt", klagte Eva. "So
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