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etwas gebe; aber ich habe von Ihnen gehoert, und da will ich mal einen
Versuch machen - der Wissenschaft halber, verstehen Sie?"
Die Sibylle ruehrte sich nicht. Sie sah greulich aus. Die Gestalt war in
ein geflicktes Umschlagetuch gehuellt, vor Stirn und Augen hatte sie einen
gruenen Lichtschirm, ueber dem der graue Scheitel struppig herausragte. Das
alte Weib betrachtete ihre ausgebreiteten schmutzigen Karten und sagte
kein Wort.
"Nun?" mahnte Stefenson ungeduldig.
Keine Antwort.
"Ja, wollen Sie nun gefaelligst mit mir sprechen?" brauste der Amerikaner
auf.
"Scheren Sie sich hinaus!" kraechzte die Alte.
"Wa-as?"
"Hinausscheren sollen Sie sich!" wiederholte der haessliche Rabe.
"Das ist stark!" sagte Stefenson verbluefft. "Nun bleibe ich natuerlich
hier!"
Er schob sich den wackligen Stuhl, der an der Wand lehnte, zurecht und sah
mit stoischer Ruhe zu, wie das alte Weib ihre Karten mischte und legte,
ohne ihn auch nur im geringsten zu beachten. Ich vergnuegte mich an meinem
Guckloche koeniglich.
Endlich stand Stefenson auf, legte auf die Tischkante eine Muenze und sagte
mit erzwungener Hoeflichkeit:
"Madame, ich moechte gern durch Ihre Kunst meine Zukunft erfahren."
"Warten Sie!" schnarrte der Rabe.
Und Stefenson wartete. Sibylle betrachtete indes unverwandt ihre Karten.
Endlich schien sie fertig zu sein. Sie warf einen Blick auf das Geldstueck
und sagte: "Auf zwanzig Mark kann ich nicht herausgeben. Es kostet
fuenfundzwanzig Pfennig."
"Behalten Sie nur das Goldstueck", erwiderte Stefenson. Da schnipste sie
mit dem Finger die Muenze vom Tische hinab auf den Fussboden und kreischte
wuetend:
"Fuenfundzwanzig Pfennig kostet es!"
Stefenson kramte in einer Westentasche und legte fuenfundzwanzig Pfennig
auf den Tisch.
"Stecken Sie das Goldstueck ein!" befahl die Alte. Stefenson leuchtete mit
Streichhoelzern gehorsam den Fussboden ab, bis er die Goldmuenze fand, und
steckte sie ein. Darauf mischte Sibylle die Karten, liess Stefenson dreimal
abheben und sagte:
"Sie sind neunundvierzig Jahre alt!"
Stefenson lachte aergerlich.
"Neununddreissig bin ich."
"So sehen Sie nicht aus!"
Darauf wurden die Karten auf den Tisch gebreitet.
"Richtig - erst neununddreissig", sagte die Wahrsagerin.
"Am 14. April geboren."
"Das stimmt!" rief Stefenson verbluefft.
"Es stimmt alles, was ich sage", knurrte die Alte.
"Sie haben weder Vater noch Mutter, Bruder noch Schwester. S
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