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auch dieser hohe Wurf war ihm gelungen; er hielt im seligsten Moment seines Lebens ein Maedchen im Arm, ein Maedchen, fuer dessen Tugend er sein Leben gegeben haette. Da sendet in dem Augenblick, wo er sein Herz hingeben will, der Himmel eine Dame, die unwillkuerlich den Schleier ein wenig lueftet und ihn das Maedchen ein wenig naeher kennen lehrt, die ihn merken laesst, dass dieses Auge nicht zum erstenmal von Liebe leuchte, dieser keusche Mund nicht zum erstenmal gekuesst werde, die, wenn man es gleich in der grossen Welt nicht so genau nimmt, doch selbst eingestand, dass es gut sei, dass man das Maedchen aus einem unschicklichen Verhaeltnis herausgerissen --abscheulich! Ein Teufel in Engelsgestalt!--An eine Schlange, an eine Kokette hat er sein Herz verloren; da, wo er schuechtern mit der verschaemten Zartheit erster Liebe um ein einziges Kuesschen gebeten hatte, da hatten andere geschwelgt! Er schaemte sich wie ein Primaner, der die Rute bekommen hatte, so betrogen, so schnoede angefuehrt worden zu sein; er goennte ihr, obgleich sein Herz dabei blutete, er goennte ihr den Rittmeister; es reute ihn beinahe, dass er ihm sein Logis versagt hatte, alle Zimmer haette er ihm geben sollen, er wollte morgen in alle Weite fortziehen.--Und dennoch draengte es ihn, noch dazubleiben; wenigstens raechen wollte er sich an ihr, er wollte hinueber zu ihr, wollte sehen, wie sie sich jetzt gegen ihn betragen wuerde, wollte sehen, ob sie jetzt, da der rechte Liebhaber gekommen, ob sie jetzt noch die Stirne habe, ihn, wie bisher, an der Nase herumzuziehen. Tausenderlei nahm er sich vor, ihr zu sagen; aber das eine war ihm zu spitzig und schneidend; er wollte ihr nicht so arg wehtun; dass andere war ihm zu weich, zu gefuehlvoll; er wollte ihr nicht zeigen, wie tief sie sein Herz verletzt habe,--das beste schien ihm, er wollte ganz und gar nichts mit ihr reden; wollte tun, als ob gar keine Ida in der Welt sei oder als sei sie ihm wenigstens sehr gleichgueltig, wollte ihr zeigen, dass er sie verachte. Die Stunde, zu der man gewoehnlich beim Praesidenten Tee trank, hatte schon geschlagen; er wischte sich daher schnell die letzte Traene, die er der Dirne geweint haben wollte, hinweg, besorgte eilends seine Toilette, warf sich in die Kleider, presste das weichgewordene Herz mit beiden Haenden zusammen und ging dann den schweren Gang hinueber in jene Zimmer, wo er einst so unendlich gluecklich gewesen war. * * * *
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