FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144  
145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   >>   >|  
"--lassen sich Exzellenz zu Gnaden empfehlen," fuhr jener fort, "und ob der Herr Graf dem Herrn Rittmeister nicht eines Ihrer Zimmer vornheraus abtreten wollten?" Da hatte er es ja; ein Zimmer sollte er abtreten, weil gerade gegenueber Idas Boudoir, Besuch- und Schlafzim-- nein, er konnte es nicht tun, diese Forderung war zu unverschaemt--gedankenlos starrte er den Bedienten an, der ihm die Ungluecksbotschaft hinterbracht hatte. Dieser glaubte, der Graf wolle noch weitere Auftraege von seinem Herrn und schnatterte weiter: "Die Zimmer im oberen Stock sind zwar auch nicht zu verachten; aber mein Herr hat gesagt, es sei ihm nur um die schoene Aussicht, und da hat er gemeint, Exzellenz koennten vielleicht eines von den drei--" "Nein!--" rief der Graf mit einem so schrecklichen Ton und rollte so finster die Augen dazu, dass dem armen Jockei ganz wind und weh dabei wurde und er sich das Abschiedswinken des Grafen nicht zweimal vormachen liess. Da hat er es ja sonnenhell, dass ihm das Licht in den Augen weh tat, da hat er es; der Rittmeister, nichts Gewisseres, war bestellt worden und hatte jetzt noch die Unverschaemtheit, ihm ein Zimmer abzufordern, dass er besser hinueber zu seiner Dulcinea--Nein, in diesem Tone _konnte_ es nicht fortgehen; die Wehmut war staerker als die Bitterkeit und wurde Herr ueber sie; er warf sich in seinen Sofa und weinte bitterlich. So war gewiss noch kein Mensch getaeuscht worden wie er; der Zufall, der blinde Zufall laesst ihn ein Maedchen finden, so hold, so schoen, so ganz Unschuld und reine Jungfraeulichkeit; er muss sie lieben, und wie gluecklich ist er in dieser Liebe! Trost, Freudigkeit, Ruhe--Dinge, die er seit langer, langer Zeit nicht gekannt--ziehen wieder ein in sein Herz, er fuehlt sich gluecklich, wie er selbst damals, als noch sein Haus in Fuelle des Gluecks und der Freude prangte, sich nie gefuehlt hatte; er sah, ja, er durfte es sich gestehen, er sah das Morgenrot der ersten zarten, jungfraeulichen Liebe auf ihren Wangen aufgehen, und diese Liebe galt ihm; mit einem Zauberschlag schuf sie aus ihm, dem Ungluecklichsten der Sterblichen--den Gluecklichsten. Jetzt hatte er ja alles, was die kuehnsten Wuensche nur verlangen moegen; Gesundheit, Jugend, hohe Geburt, Ehre und Ansehen, Geld, dass er den Markt von Freilingen mit Talern haette belegen lassen koennen, ohne dass er es sonderlich gefuehlt haette; es fehlte ihm nichts mehr als das eine: ein holdes, tugendsames Weib, und
PREV.   NEXT  
|<   120   121   122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144  
145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162   163   164   165   166   167   168   169   >>   >|  



Top keywords:

Zimmer

 
gefuehlt
 

haette

 

lassen

 

Zufall

 

langer

 
nichts
 
gluecklich
 

worden

 

Exzellenz


abtreten

 

Rittmeister

 

konnte

 

empfehlen

 

ziehen

 
gekannt
 

wieder

 
selbst
 

prangte

 

Freude


Gluecks

 

damals

 

Fuelle

 
fuehlt
 

Freudigkeit

 

Maedchen

 

finden

 

schoen

 
laesst
 

Mensch


getaeuscht

 

blinde

 
Unschuld
 

dieser

 

Gnaden

 

Jungfraeulichkeit

 
lieben
 
gestehen
 

Freilingen

 

Talern


Ansehen
 

Gesundheit

 

Jugend

 

Geburt

 

belegen

 

holdes

 

tugendsames

 
fehlte
 

koennen

 
sonderlich