anunkeln, Goldlack, Levkojen, Tazzetten und Reseda vorbei.
Besonders fesselt das Auge die Pracht der Ranunkeln und Anemonen, die man
schoener und farbenreicher nirgends sehen kann, waehrend der Geruchssinn
zugleich umfangen wird von dem Dufte, der dem uebrigen Bluethenmeer
entstroemt. Zu jenen Bluethen im Felde gesellen sich hier in grosser Zahl
auch die Bluethen der Luefte, die Schmetterlinge. Rothgefleckte Aurorafalter
fliegen rasch vorueber; langsam wiegt sich hin und her der schwarz
gestreifte, gelbe Segelfalter; am meisten faellt aber durch ihre Schoenheit
die Cleopatra auf, ein suedeuropaeischer, schwefelgelber Citronenfalter mit
orangeroth abgetoenten Vorderfluegeln.
Das Cap von Antibes versorgt jetzt mit seinen Blumen die naechsten Maerkte
der Riviera und versendet sie auch in grossen Mengen taeglich nach dem
Norden. Wie gross der Verbrauch an Blumen an der Riviera selbst geworden
ist, wird Jeder beurtheilen koennen, der die Blumenmaerkte der Staedte dort
besuchte und einigen Blumenfesten beigewohnt hat. Die Blumenausfuhr nach
dem Norden hat andererseits riesige Ausdehnung angenommen. Thatsaechlich
reicht diese Art Blumencultur an der Riviera nicht ueber 1850 zurueck,
frueher wurden die Bluethen nur zum Zwecke der Parfuemerie gezogen. In der
naechsten Naehe von Toulon beginnen die Pflanzungen und reichen bis nach
Genua; die franzoesische Seite der Riviera ist in einen einzigen
Blumengarten schon verwandelt. In Ollioules bei Toulon werden Unmengen
roemischer Hyacinthen gezogen und wandern abgeschnitten nach den nordischen
Staedten, bevor die hollaendische Hyacinthe dort erscheint. In Ollioules
gibt es auch Narcissen, Jonquillen, Tazzetten, weisse und rothe Nelken. In
der Gegend von Cannes und Grasse herrschen die Anemonen und Ranunkeln vor.
Sie zeigen ungeahnte Groesse und seltene Farbenpracht. Nicht minder staunt
man ueber den Umfang, den Nelken, wie der _Dianthus Caryophyllus flore
pleno, var. Marguerite_, hier erreichen koennen: manche Bluethe sieht aus,
als wenn sie ein kleiner Blumenstrauss waere. Zu diesen Pflanzen gesellen
sich die Theerosen. Unter ihnen herrscht die sattgelbe _Safrano_ vor, die
auch rauhe Witterung gut vertraegt und selbst im December ihre
Bluethenknospen treibt. Gleich genuegsam sind manche Monatsrosen, die weisse
_Bengal-Ducher_ und die rothe _Bengal-Sanglant_, die demgemaess auch
bevorzugt werden; doch an stark besonnten Mauern und unter Glasdaechern,
die in Cannes und Antibes grosse Bo
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