onte Carlo einen, wenn auch
bescheidenen, Platz einnehmen.
Die mit grossen, rothfarbigen Scheinbeeren beladene Wachholderart der
Maquis ist _Juniperus oxycedrus_. Ihre Scheinbeeren werden im Orient und
in Griechenland ganz wie die Scheinbeeren unseres Wachholders verwandt.
Das Holz widersteht sehr gut der Luft und den Wuermern und diente im
Alterthum vielfach zur Darstellung von Goetterbildern. - An offenen Stellen
strebt vom Boden empor _Globularia Alypum_ und traegt an den Enden der
Zweige schoene blaue Bluethenkoepfchen. - Wird der Boden so unfruchtbar, dass
er andere Gewaechse nicht zu ernaehren vermag, so deckt ihn in dichtem Rasen
die _Caldonia alciornis_, eine graue Flechte, die auch sonst ueber Europa,
ueber Nordafrika, Nordamerika und einen Theil von Asien verbreitet ist.
Ueberall in den Maquis von Antibes begegnen wir der Myrte und der
Strauchform des Oelbaums. Der Oelbaum passte sich wie die Steineiche den
Maquis an und wurde zum Strauch. Er veraenderte sich so stark, dass ihn
schon die Alten in dieser Form als Oleaster unterschieden. Der Oleaster
wie die Myrte wagen sich ganz besonders weit an dem Strande vor. Sie
trotzen dem heftigsten Seewind und werden von ihm so abgerundet, als haette
sie Menschenhand geformt. Ein Theil ihrer Zweige ist an der Seeseite kahl,
zuweilen wirklich abgestorben. Die Zweige des Oelbaums, ein Sinnbild des
Friedens, nehmen am Oleaster, in so exponirter Lage, dornartige Gestalten
an. Sie spitzen sich zu, ragen so als scharfe Waffen an der Seeseite vor
und machen den Strand dort unzugaenglich. An der Landseite bewahrt die
Pflanze gleichzeitig ihren friedlichen Charakter. Dieser unmittelbare
Einfluss der Medien kommt auch in der Ausbildung der Blaetter zum Ausdruck,
die an der Seeseite sehr klein bleiben, an der Landseite weit bedeutendere
Groesse erreichen. - Bis zuletzt begleitet die Straeucher der Maquis am
Strande die "italienische Stechwinde" (_Smilax aspera_) und findet Schutz
zwischen ihren Zweigen. Blaetter und Stengel dieser Schlingpflanze sind mit
Stacheln besetzt, die ihr das Klettern erleichtern. Im Fruehjahr ist die
Stechwinde mit rothen Fruchttrauben geschmueckt. Nach Bluethen muss man im
Herbst suchen. Diese duften sehr lieblich; daher wurde bluehende Stechwinde
im Alterthum, mit Epheu in Kraenze gewunden, oft bei Bacchusfesten
verwendet.
Diese Aufzaehlung mag genuegen, um Denjenigen, der Freude hat an den
Erscheinungen der Pflanzenwelt, in das Leben der Maquis ein
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