der Marschall
selbst, mit dem ich darueber conferirte, war, obwohl er eigentlich der
civilen Colonisation Algeriens nicht besonders guenstig ist, doch bereit,
Alles fuer meine Landsleute zu thun, wozu er auch vom Kaiser noch ganz
besonders aufgefordert ist,--die Leute selbst wollen sehr gern nach
Algerien, allein Seine Majestaet hat dennoch das Project definitiv wieder
aufgegeben."
"Ich begreife nicht warum," erwiderte der Graf von Chaudordy, "wenn der
Koenig daran denkt, jemals wieder fuer sein Recht unter irgend welchen
Constellationen zu kaempfen, so muss er sich doch vor Allem diejenigen
Leute erhalten, welche im Stande sind, ihm den Kern einer Armee zu
bilden, die er dann durch weitere Emigranten oder durch Werbungen
ergaenzen koennte."
"Es scheint," erwiderte Herr Meding, "dass im Lande Hannover selbst sehr
falsche Ideen ueber das Colonisationsproject verbreitet worden sind und
dass der Koenig in Ruecksicht auf die allgemeine Abneigung, welche sich
dort gegen dasselbe kund giebt, davon wieder Abstand genommen hat. Ich
bedauere sehr," fuhr er fort, "dass man unter diesen Verhaeltnissen die
Sache ueberhaupt angeregt hat. Ich komme hier dem Kaiser und der
Regierung gegenueber in eine eigenthuemliche Lage. Ich habe die
Verhandlungen in Folge der vielfachen dringenden Depeschen des Grafen
Platen so energisch als moeglich betrieben und nun, nachdem alle
Verhaeltnisse schon fast geordnet waren, wird die Sache wieder aufgegeben
und zwar--wie Graf Platen angiebt--weil die Aufstellung einer
hannoeverschen Armee auf dem algerischen Territorium nicht thunlich sei.
Ich verstehe eigentlich nicht, was man damit meint--doch gleichviel, die
Sache ist aufgegeben, die Emigration wird aufgeloest werden und damit
ist, wie ich glaube, die Sache des Koenigs und der Kampf fuer dieselbe
auch zu Ende. Denn wenn einmal Diejenigen, welche in jahrelangem Exil
dem Koenig treu geblieben sind, in alle Welt zerstreut werden, so wird
das Volk in Hannover den Eindruck gewinnen, dass nunmehr der Koenig die
neue Ordnung der Dinge anerkannt habe."
"Es waere vielleicht das Beste," erwiderte der Graf von Chaudordy, "wenn
der Koenig dies einfach thaete, sich in den Besitz seines grossen Vermoegens
braechte und sich nach England zurueckzoege, wo er ja immer eine grosse und
ehrenvolle Stellung behaelt. Ich habe Ihnen schon frueher gesagt," fuhr er
fort, "dass ich wenig Chancen fuer den Koenig zu sehen vermoechte, wenn es
ihm nicht gelingen koennte,
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