hteten, "und ich haette mich von
Herzen gefreut, wenn ich Sie haette ausziehen sehen koennen, um fuer Ihren
Koenig und sein Recht zu fechten,--das Schicksal geht seinen eigenen
Weg,--es hat nicht sein sollen. Wir verlieren alle liebe Freunde mit
ihnen," fuhr er fort, "und mir wird es in meinem Hause recht leer
vorkommen, wenn ich Sie nicht mehr sehe. Haben Sie Ihren Entschluss fest
gehalten," fragte er, "nach Ihrem Vaterlande zurueckzukehren?--Ich wuerde
mich kaum dazu entschliessen koennen," sagte er, "wenn ich mich in Ihre
Lage denke, in einem Lande zu leben, in welchem eine fremde Herrschaft
alle Erinnerungen an eine ruhmvolle Vergangenheit begraben hat."
Ernst erwiderte der junge Mann:
"Es liegt fast ein Vorwurf in Ihren Worten fuer mich, Herr Challier, und
doch kann ich nicht anders handeln.--Sie sind Franzose und wenn es
moeglich waere, dass Ihr Vaterland ein Schicksal traefe wie das meinige, so
wuerde Ihr Gefuehl natuerlich sein. Bei mir, da ist es etwas Anderes,
Hannover ist ein kleines Land, ein kleiner Theil jenes grossen
Deutschlands, das ja doch das gemeinsame Vaterland fuer uns Alle ist. Wir
Hannoveraner lieben unsere Eigenart und Selbstaendigkeit, wir haben mit
fester Treue an den Fuersten gehangen, die so lange ueber uns geherrscht
haben. Wir beklagen und empfinden tief den Verlust unserer
Selbststaendigkeit, aber wir sind doch immer nur ein Glied des
Ganzen,--die neue Regierung, welche ueber uns herrscht, ist ja auch eine
deutsche, und Deutsche bleiben wir auch unter den neuen Verhaeltnissen.
Sollen wir uns darum von dem grossen ganzen Vaterlande ausschliessen, weil
wir nicht weiter leben koennen, wie wir es bisher gewohnt waren? Fuer das
Recht unseres Koenigs konnten wir kaempfen, wenn der Koenig aber dies Recht
aufgiebt, wie koennten wir in ungewoehnlichem Hass den andern Deutschen
gegenueber stehen! Uebrigens," fuhr er fort, "werde ich vielleicht nicht
immer in meiner Heimath bleiben, nachdem ich meine Verhaeltnisse dort
geordnet und meine Stellung klar gemacht habe,--und darueber," fuegte er
etwas zoegernd hinzu, "moechte ich mit Ihnen, Herr Challier, bevor ich
scheide, noch ein ernstes Wort sprechen. Sie haben mich mit vaeterlicher
Guete aufgenommen, ich will Ihnen klar und ohne Rueckhalt meine Gedanken
ueber die Zukunft mittheilen. Billigen Sie dieselben nicht," sagte er
seufzend, "so werde ich meine Plaene aendern und Hoffnungen aufgeben,
welche mir die liebsten und schoensten sind."
Herr Cha
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