das sie mir angethan."
Er nahm das kleine Billet, riss es in tausend kleine Stuecke und streute
dieselben in die Luft, dann kehrte er ruhigen festen Schrittes in das
Zimmer seines Vaters zurueck und uebergab das Papier den beiden
Officieren.
"Gott sei Dank," sagte der Dragoner, indem er dem Lieutenant von
Buechenfeld herzlich die Hand schuettelte, "dass die Sache so gut zu Ende
gefuehrt ist. Ich habe sonst Nichts gegen einen kleinen Kugelwechsel,
wenn ein vernuenftiger Grund dazu vorhanden ist, aber in diesem Falle
haette es mir doch wahrhaftig wehe gethan, wenn wegen dieser Geschichte,
zu der wir halb und halb Veranlassung gegeben haben, Blut haette fliessen
sollen."
Die beiden Officiere gruessten ehrerbietig den Oberstlieutenant und
entfernten sich augenscheinlich leichtern und froehlichern Herzens, als
sie gekommen waren.
"Ich bin nicht mit Dir zufrieden mein Sohn," sagte der Oberstlieutenant
in ernstem, aber mehr traurigem, als strengem Ton, "Du hast Dich
hinreissen lassen, Etwas zu thun, was ein wahrer Edelmann niemals thun
soll."
Der Lieutenant warf sich im Ausdruck eines lang unterdrueckten Gefuehls in
die Arme seines Vaters.
"Verzeihe mir, mein Vater," sagte er mit erstickter Stimme, "verzeihe
mir, ich habe Unrecht gehabt, aber ich habe es auch hart gebuesst."
Der alte Herr schuettelte verwundert den Kopf.
"Nun, nun," sagte er, "Jeder macht einmal einen dummen Streich, nimm
Dich kuenftig mehr in Acht und thu so Etwas nicht wieder."
"Da ist Etwas nicht klar, die Sache ist nicht in Ordnung," sprach er
dann leise vor sich hin, indem er von einem Seitentisch eine frisch
gestopfte Pfeife nahm und dieselbe anzuendete. "Ich fuerchte, ich bin in
Gefahr gewesen, Etwas zu erleben, was ich neulich bei meinem Freunde
Rantow so scharf getadelt habe. Vielleicht muss ich Gott danken, dass die
Sache so gekommen ist."
Er setzte sich an den Fruehstueckstisch und schenkte den duftenden Kaffee
aus der spiegelblank geputzten messingenen Sturzmaschine in seine grosse
Mundtasse.
Sechstes Capitel.
In der Zwischenzeit, waehrend der Berathungen ueber zwei verschiedene
Gegenstaende in dem franzoesischen Gesetzgebenden Koerper, war die Salle
des Pas perdus in dem Gebaeude des Corps legislativ, woselbst sich die
Deputirten zu begegnen und in Privatgespraechen miteinander zu
verstaendigen pflegten, mit zahlreichen lebhaft sich unterhaltenden
Gruppen angefuellt.
So eben war die Nachricht verbreitet word
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