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ondern Werth legen wird,--Benedetti glaubt, dass der Graf Bismarck ihm nicht seinen letzten und innersten Gedanken ausgesprochen habe,--mir scheint, Benedetti taeuscht sich, vielleicht moechte es eher dem preussischen Stolz widerstreben, einen Prinzen, der in vielen Beziehungen mit dem dortigen koeniglichen Hause zusammenhaengt, sich auf einen Weg begeben zu sehen, der zu einem aehnlichen Schicksal fuehren kann, als es den Herzog Maximilian in Mexico erreichte. Wenn diese Candidatur wirklich eine ernste Form gewinnt, so wird die Gelegenheit da sein, ein kraeftiges und volltoenendes Wort zu sprechen und die Zurueckziehung derselben vor dem uebrigen Europa als einen moralischen Sieg ueber Deutschland und Preussen erscheinen zu lassen. Damit wird eine grosse Sache gewonnen sein--die Wiederherstellung des franzoesischen erschuetterten Selbstgefuehls und des Vertrauens in die Ueberlegenheit der kaiserlichen Regierung. Lassen wir also die Dinge immerhin gehen,--ich glaube, sie gehen einen guten Weg, und ich werde dahin kommen, mich aus allen Verlegenheiten, die mich umringen, ohne eine kriegerische Entscheidung, welche ich in den Leiden meiner Krankheit mehr als je vorher scheue--zu entziehen." Der Huissier oeffnete die Thuer und meldete: "Seine kaiserliche Hoheit der Prinz Napoleon." Der Kaiser seufzte und zuckte unwillkuerlich die Achseln mit einer Miene, welche anzudeuten schien, dass ihm dieser Besuch nicht allzu erfreulich sei, indessen neigte er zustimmend den Kopf und ging mit freundlichem Gruss dem Prinzen die Hand reichend, seinem Vetter entgegen, welcher raschen und unruhigen Schritts in das Cabinet trat. "Ich bin erfreut, Dich zu sehen, mein lieber Vetter," sagte der Kaiser, "indessen habe ich nur wenige Augenblicke, da die Truppen bereits auf dem Carousselplatz aufgestellt sind und die Stunde der Revue geschlagen hat." Der Prinz Napoleon war eine eigenthuemliche Erscheinung, welche man kaum haette vergessen koennen, wenn man ihm einmal begegnet war. Sowohl in seiner Figur, als in seinem olivenfarbenen scharf geschnittenen bartlosen Gesicht mit dem kurzen schwarzen Haar zeigte er eine sehr charakteristische Aehnlichkeit mit seinem grossen kaiserlichen Oheim;--waehrend indess auf den Zuegen des Letzteren jene edle, antik klassische Ruhe lag, welche die Koepfe aus der grossen Kaiserzeit des alten Roms charakterisirt, waehrend die Augen des weltbeherrschenden Imperators tief sinnend vor sich hinblickten oder
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